Weilheim und Umgebung

Lastwagen bedeuten Gefahr

Verkehr Häufig nutzen Lkw vom Albvorlandtunnel die Ochsenwanger Steige. Dort kommt es zu waghalsigen Überholmanövern.

Der Anhänger eines Lkw-Gespanns kippte auf der Ochsenwanger Steige über die Leitplanke. Die Bissinger Feuerwehr muss die Straße
Der LKW-Verkehr wächst auf der Ochsenwanger Steige und damit die furcht vor Unfällen. Dieser allerdings liegt drei Jahre zurück. Der Anhänger eines Lkw-Gespanns kippte seinerzeit auf der Steige über die Leitplanke. Archiv-Foto: 7aktuell.de/Christian Schlienz

Bissingen. Die Arbeiten für den Albvorlandtunnel der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm bei Kirchheim haben Auswirkungen auf Bissingen: Lastwagen fahren von Nabern oder Weilheim die Ochsenwanger Steige hinauf, um Gestein von der Baustelle zu Abladestellen und Steinbrüchen auf der Alb zu transportieren. „Im Schulterschluss mit Kirchheim und Nabern haben wir im Vorfeld der Transporte auf die besondere Situation mit 17 Prozent Steigung und der Haarnadelkurve hingewiesen“, betont Bissingens Bürgermeister Marcel Musolf. Die Realität zeige nun, dass „mehrfach am Tag mehrere Lkw in Schlange zunächst in sehr geringem Tempo, dann nur noch im Schritttempo die Steige hochfahren“. Dies führe zu waghalsigen Überholmanövern.

Die Gemeinde hat sich bei der Deutschen Bahn erkundigt, ob die Lkw aus Sicherheitsgründen bei der Streckenwahl auf die Ochsenwanger Steige verzichten könnten. Die Antwort: Im Planfeststellungsbeschluss seien keine Routen vorgegeben. Daher gebe es keine rechtliche Grundlage, auf deren Basis man den Auftragnehmern bestimmte Strecken für die Abfuhr des Materials vorschreiben könne. In der Regel nutzten die Lkw die B465 Richtung Lenninger Tal - eine festgelegte Route gebe es aber nicht. Nach Abfahrt von der Baustelle obliege die Auswahl der Strecken dem Auftragnehmer, der die Straßenverkehrsordnung beachten müsse, ansonsten aber keine Einschränkungen habe.

Eingeschaltet hat sich auch Marcus Deger, Leiter des Sachgebiets Ordnung und Verkehr der Stadt Kirchheim, der selbst täglich die Ochsenwanger Steige nutzt. Er hat sich an die Straßenverkehrsbehörde des Kreises gewandt. Dort gab er zu bedenken, dass die Steige eine extreme Steigung und enge, unübersichtliche Kurven aufweist - unter anderem eine 180-Grad-Kurve, an der es schon zu Lkw-Unfällen gekommen sei. Die Lastwagen würden in Kolonne im Schritttempo bergauf fahren; er selbst hat bereits bis zu fünf Fahrzeuge am Stück beobachtet. Neben Überholmanövern komme es immer wieder zu gefährlichem Auffahren auf die fast still stehenden Lkw. Auch für die zahlreichen Radfahrer sei dies gefährlich. Hinzu komme, dass die Straße unter dem Schwerlastverkehr leide.

Deger und Musolf hoffen nun auf ein Signal der Straßenverkehrsbehörde und eine Verkehrsschau. Auf Nachfrage des Teckboten konnte Jürgen Leibing, Leiter der Behörde, keine Auskünfte geben: Die Angelegenheit werde geprüft. Heike Siegemund