Weilheim und Umgebung

Lindach wird zum Wassertank

Hauptübung Die Weilheimer Feuerwehr zeigt, wie der Ernstfall aussehen kann, und was sie dagegen macht. Die Bürger sind von dem Engagement begeistert. Von Rainer Stephan

Schon vor Übungsbeginn begrüßt Kommandant Norbert Wahl die vielen Zuschauer und erklärt ihnen die wichtigsten Elemente des bevorstehenden Einsatzes. Denn heute steht eine Hauptübung auf dem Plan der Weilheimer Feuerwehr. Danach kommentiert er fachkundig den Ablauf des Szenarios, den Wolfgang Pfauth ausgearbeitet hat. Ein Brand in einem Heizraum eines Wohnhauses in der Weilheimer Stadtmitte soll gelöscht werden. Das ist natürlich nur eine Übung, aber an Realität fehlt es hier keineswegs. Der Brand hat sich laut Pfauth im Treppenhaus zu einem Vollbrand ausgebreitet. Im dritten Obergeschoss sind dadurch mehrere Personen eingeschlossen.

Nach der Alarmierung trifft der Einsatzwagen der Feuerwehr am Übungsobjekt ein. Sofort nimmt Einsatzleiter Pfauth die Lageerkundung auf und gibt Einsatzbefehle. Auch das Publikum ist vom schnellen Eintreffen der Feuerwehr begeistert. Zwei Löschfahrzeuge und die Drehleiter kommen über die Schulstraße und Hirschstraße zum Ort des Geschehens. Unter Atemschutz und mit einem Strahlrohr bewaffnet, bahnt sich die Truppe ihren Weg in das Haus. Sofort kann der erste Verletzte mit einer Fluchthaube aus dem Gebäude gebracht werden. Zur selben Zeit werden an der Hauswand eine Leiter sowie ein Sprungkissen in Position gebracht.

Die Besatzung macht es sich zur Aufgabe, Menschen zu retten und den Brand zu bekämpfen. Auch die Belüftung des Hauses darf nicht fehlen. Dann nimmt der Rüstwagen samt Schlauch in der Unteren Grabenstraße Stellung. Mit einer Tragkraftspritze entnimmt die Crew Wasser aus der Lindach und stellt eine Verbindung vom Gewässer zum Einsatzort mit einem Schlauch her. Die ebenfalls alarmierten Hepsisauer Feuerwehrkameraden bauen zur selben Zeit vom Hydranten in der Mitte der Hirschstraße eine Wasserversorgung auf. Ein Teil der Männer rückt mit Atemschutz in das Gebäudeinnere vor und machen sich auf zur Rettung der durch das Feuer eingeschlossenen Menschen.

Durch das schnelle Handeln der Einsatzkräfte können über das Treppenhaus und die Leiter etliche eingeschlossene Menschen gerettet werden. Einige finden auch Zuflucht im Korb der Drehleiter. Da nun alle aus dem Haus sind, wird ein Wasserwerfer auf das Ende der Leiter gesteckt, um den Brand zu bekämpfen. Die Verletzten sind nun in guten Händen. Sie werden den Helfern des DRK Weilheim zur medizinischen Erstversorgung übergeben.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Brandbekämpfung wird das Gebäude noch mit Lüftern entraucht und alle benötigten Gerätschaften aufgeräumt. Arbeit erledigt, es geht also für die Einsatzkräfte wieder zurück in die Leitstelle.

Bei der Manöverkritik im Feuerwehrhaus dankt Kommandant Wahl allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Auch Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich zeigt sich zufrieden und gibt den Feuerwehrleuten noch Tipps mit auf den Weg. Bürgermeister Johannes Züfle betont, dass auch die Bevölkerung den Einsatz begeistert aufgenommen hat. Die Feuerwehr habe Kinderherzen höher schlagen lassen. Nach der harten Arbeit ist dann Zeit für eine Stärkung. Der Kommandant lädt seine Kameraden zu einem wohlverdienten Vesper ein.

Im Stadtkern ist viel los: Die Feuerwehr zeigt in einer Hauptübung ihr Können.Fotos: Rainer Stephan
Im Stadtkern ist viel los: Die Feuerwehr zeigt in einer Hauptübung ihr Können.Fotos: Rainer Stephan