Weilheim und Umgebung

Malteser im Zeichen der Pandemie

Rückblick Corona bedeutete 2020 einen Stresstest für die Gesellschaft. Auch bei den Maltesern drehte sich alles um die Pandemie.

Bezirksgeschäftsführer Marc Lippe beim Pressegespräch.
Bezirksgeschäftsführer Marc Lippe beim Pressegespräch.

Region. Bei allen Herausforderungen und Schwierigkeiten, die Corona für die Malteser mit sich gebracht hat, kann Bezirksgeschäftsführer Marc Lippe rückblickend stolz formulieren: „Wir haben Leben gerettet.“

Infrastruktur und personelle Möglichkeiten wurden komplett auf die Pandemie ausgerichtet. Als Krisenstab wurde unter Federführung der Malteser eine Koordinierungsgruppe mit anderen Hilfsorganisationen und der Kreisverwaltung aufgebaut. „Daraus haben sich viele Synergien entwickelt, die über Corona hinaus wirken“, zieht Lippe positive Bilanz.

In der ersten Welle entwickelten die Malteser ein Kontaktmanagement samt Befragung der Corona-Positiven per SMS durch einen Algorithmus. „Dadurch haben wir schnell gesehen, wer zu Hause Probleme hat und in eine Klinik muss“, sagt Lippe. Viele Patienten hätten die Klinik sonst wohl nicht so schnell aufgesucht.

Nach kurzer Entspannung ging mit dem Sommer auch die Hoffnung auf ein Ende der Pandemie vorbei. Die zweite Welle traf auch den Kreis mit Wucht. Zunächst war nur das Abstrichzentrum in Nürtingen in Betrieb - und wurde völlig überrannt. „Teilweise wurden über 600 Abstriche am Tag durchgeführt“, berichtet Lippe. Schnell wurde das Abstrichzentrum auf der Messe reaktiviert.

Kurz vor Weihnachten gab es zwei Großeinsätze: Am Flughafen bauten die ehrenamtlichen Helfer eine Schnellteststation auf, um Passagiere eines Fluges aus London-Heathrow zu testen. Am 23. und 24. Dezember bauten sie Schnelltest-Stationen in Kirchheim, Nürtingen, Metzingen und Reutlingen auf, um den Bürgern mit kostenlosen Tests ein unbeschwerteres Weihnachtsfest zu ermöglichen. Zwei Tage waren über 120 Malteser im Einsatz und testeten mehr als 2700 Personen. Knapp 40 Klienten wurden anschließend über ihr positives Ergebnis informiert und begaben sich in Quarantäne.

Mittlerweile sind die Malteser auch für die Organisation der Kreisimpfzentren verantwortlich - eine Mammutaufgabe. Am 22. Januar soll der Betrieb aufgenommen werden. Inzwischen sehen die Malteser auch hier Licht am Ende des Tunnels. Und mit jeder Impfung wächst die Hoffnung, die Corona-Pandemie endgültig hinter sich lassen zu können. pm