Weilheim und Umgebung

Mehr Geld für freie Kindergärten

Betreuung Die Stadt Weilheim erhöht die Personalkostenzuschüsse für freie Träger und unterstützt Tageseltern stärker.

Weilheim. Die Zeiten für die freien Kindergartenträger haben sich geändert. „Vor allem beim Personal hat das Land die Vorgaben verschärft“, weiß Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle. Früher hatte es zum Teil noch Sonderregelungen für kleine, private Kindergärten gegeben. Mittlerweile jedoch werden von ihnen die gleichen Standards wie von städtischen und kirchlichen Einrichtungen gefordert. Die Folge: Die freien Träger müssen teilweise kräftig aufstocken, um weitermachen zu können. „Die Personalkosten explodieren“, formuliert es Johannes Züfle. In Einzelfällen sind sie in den vergangenen vier Jahren bis zu 40 Prozent gestiegen.

Im Weilheimer Gemeinderat warb der Bürgermeister nun dafür, die drei freien Träger - Waldkindergarten, Freier Kindergarten und Kinderspielgruppen - stärker zu unterstützen: „Wir schätzen die Vielfalt der Betreuungsangebote in Weilheim und wollen das breite Angebot sichern.“ Deshalb schlug er vor, künftig 75 Prozent der Personalkosten zu erstatten. Im Bereich Mieten und Anschaffungen bleibt der bisherige Satz von 63 Prozent im Ü 3-Bereich und 68 Prozent für U 3-Einrichtungen bestehen.

Der Gemeinderat gab es einstimmig grünes Licht, die freien Träger stärker zu fördern und dafür 25 000 Euro pro Jahr mehr auszugeben. „Die freien Kindergärten leisten gute Arbeit“, betonte Michael Kübel (FWV). Sein Fraktionskollege Dr. Hansjörg Egerer wies darauf hin, dass eine gute Kinderbetreuung auch ein Standortfaktor sei. Es lohne sich, in sie zu investieren. Das sah auch Gerda Schrägle (SBV) so: „In den städtischen Kindergärten liegt die Kostendeckung unter 20 Prozent“, rechnete sie vor. „Ganz unabhängig von der erwünschten Vielfalt müssten wir mehr Geld aufwenden, wenn wir die Plätze selbst anbieten würden.“

Beschlossen hat der Gemeinderat auch, die Tageseltern stärker zu unterstützen. „Sie tragen zur qualitativ guten Betreuung in Weilheim bei und sind eine wichtige Säule des U 3-Angebots“, formulierte es Johannes Züfle. Die Stadt hat bisher schon die Hälfte der Sozialversicherung und den Krankheitsausfall von Tagesmüttern oder -vätern übernommen. Ab diesem Jahr wird nun zusätzlich die Bezahlung von 25 Urlaubstagen gewährt. Das kostet die Kommune im Jahr etwa 3 500 Euro.Bianca Lütz-Holoch