In Pandemiezeiten gibt es einen großen Drang nach draußen“, stellte Bürgermeister Johannes Züfle im Hepsisauer Ortschaftsrat fest. Im Zipfelbachtal ist es schön, so reichen die bisher 13 Parkplätze auf dem Wanderparkplatz oft nicht aus. Also soll er erweitert werden.
Dafür hat die Stadt Weilheim drei Gebiete untersucht. In den Kelterwiesen ließen sich sechs zusätzliche Parkplätze einrichten, doch das wäre im Landschaftsschutzgebiet. Außerdem könnte ein Autofahrer von der Landesstraße aus nicht sehen, ob dort noch etwas frei ist. Am Burkardswasen wären 21 Parkplätze möglich, mit einer Erweiterung sogar 34 Parkplätze. Aber dort käme zum Landschaftsschutzgebiet zusätzlich noch das Vogelschutzgebiet hinzu. Also wäre eine Natura-2000-Vorprüfung nötig, und es müssten zwingend an anderer Stelle ökologische Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt werden. Der dritte Ort ist die Bachstraße, wo es die bisherigen 13 Parkplätze gibt. Dort hat die Stadtverwaltung drei Varianten untersucht. Eine Verlängerung der Parkfläche würde sieben weitere Parkplätze bringen und 31 000 Euro kosten, dafür wäre ein Eingriff in den Baumbestand nötig.
Die größte Variante würde 35 weitere Parkplätze bringen, aber 125 000 Euro kosten. Bäume müssten dafür gefällt werden und ein Garten würde in Mitleidenschaft gezogen. Hierbei würden die Parkplätze gedreht, der Wanderparkplatz würde nicht nur breiter, sondern auch tiefer.
Die dritte Variante liegt mit plus 15 Parkplätzen von der Größe zwischen den anderen beiden: Auch hier würden die Parkplätze gedreht und seitlich angefahren, der Wanderparkplatz würde ebenfalls tiefer, aber er würde nicht so breit - es ist also quasi die halbe Version zwei mit insgesamt nur 28 statt 48 Parkplätzen. Dafür müssten keine Bäume weichen und es wird auch kein Garten angegriffen. In diesem Fall sind Investitionen von 50 000 Euro zu erwarten.
Die klare Empfehlung der Stadtverwaltung war die dritte Variante, die Ortschaftsräte folgten dieser Empfehlung einstimmig. Thomas Baur (FWV) legte Wert darauf, dass auch eine Wandertafel montiert sowie die Müllentsorgung geregelt werde. Zudem sei an Hundehalter zu denken. Er stellte zudem den Antrag, innerorts eine Beschilderung für Wanderer anzubringen. Das fand allgemeine Zustimmung. Der Ortschaftsrat wird nun prüfen, an welchen Stellen eine Beschilderung sinnvoll wäre.
Was kann man tun, damit Parkplätze nicht dauerhaft belegt werden? „Es gibt Hepsisauer, die Autos sammeln“, gab Ortsvorsteher Bernhard Heitz (UWV) zu bedenken. Ob man den Parkplatz von 21 bis 6 Uhr sperren sollte? Wer das kontrollieren solle, warf eine Bürgerin spontan ein. „Es gibt genügend Hepsisauer, die da vorbeilaufen“, ist Bernhard Heitz überzeugt. Schließlich folgte das Gremium der Empfehlung von Bürgermeister Johannes Züfle, die Nutzung erst einmal zu beobachten und nur dann zu handeln, falls es ein Problem mit Dauerbelegungen gibt. Dass aber niemand einen Lastwagen quer über mehrere Parkplätze stellt, lässt sich laut Stadtverwaltung baulich leicht verhindern, etwa mit Baumstämmen.
Die für die Erweiterung auf 28 Parkplätze benötigten 50 000 Euro sollen in den Weilheimer Haushalt für 2021 aufgenommen werden. Dann könnte die Baumaßnahme im nächsten Jahr erledigt werden. Das wäre erheblich schneller, als das Aufstellen eines schlichten Hinweisschildes in Richtung Wanderparkplatz gedauert hatte: Warum er darauf nach einer Besprechung mit dem Bürgermeister dreieinhalb Jahre lang habe warten müssen, klagte und fragte ein Bürger in der Bürgersprechstunde. Den Vorwurf nahm Bernhard Heitz bereitwillig auf sich: „Asche auf mein Haupt, aber Hauptsache, es ist überhaupt passiert.“ Warum etwas so lange dauern kann, dafür wurde in der Sitzung aber auch ein anderer Grund genannt: Daran sei zu sehen, wie gründlich in Hepsisau jede einzelne Maßnahme geprüft werde.