Weilheim und Umgebung

Mit Barock und Tango ins neue Jahr

Kultur Das Duo Slavici stimmte die Zuhörer in der Peterskirche mit einer außergewöhnlichen Instrumentenbesetzung auf die neue Konzertsaison ein. Von Juliane Kästner

Jeder für sich ein Meister seines Instruments: Darya und Adam Šolta bei ihrem Neujahrskonzert in der Weilheimer Peterskirche.Fot
Jeder für sich ein Meister seines Instruments: Darya und Adam Šolta bei ihrem Neujahrskonzert in der Weilheimer Peterskirche.Foto: Markus Brändli

Einen würdevollen Auftakt zu der Konzertreihe „Musik an der Peterskirche 2020“ hat das Duo Slavici zahlreichen Zuhörern mit seinem Neujahrskonzert in Weilheim geboten. Das ursprünglich aus Weißrussland und Tschechien stammende Künstlerpaar stellt eine in der Kammermusik eher seltene Besetzung dar: Violine und Gitarre.

Diese beiden Saiteninstrumente haben sich - vielleicht wegen der unterschiedlichen Klangfarben und Lautstärken - im Laufe der Musikgeschichte in sehr unterschiedliche Richtungen entwickelt. Dass diese verschiedenen Klangwelten trotz alledem sehr gut harmonieren und sich ideal ergänzen, konnten die beiden Künstler Darya und Adam Šolta - jeder für sich ein Meister seines Instrumentes - in der Peterskirche eindrucksvoll zu Gehör bringen.

Werke verschiedenster Epochen

Neben Originalkompositionen für die ungewöhnliche Besetzung, unter anderem von dem bekannten Geiger Niccolo Paganini, der - so konnte man der charmant-humorvollen Moderation der Solistin entnehmen - selbst auch ein hervorragender Gitarrist war, erklangen unterschiedlichste Bearbeitungen anderer Werke verschiedenster Epochen, etwa von Edward Elgar und Jacques Ibert.

Gitarrenpassagen beeinrucken

Eingestimmt wurde das Publikum mit einem eher getragenen Adagio von Johann Sebastian Bach. Die teils dramatischen, teils kapriziös-zarten und tänzerischen Passagen eines Rondo-Capriccioso von Camille Saint-Saëns, bei dem das virtuose Können beider Musiker sehr schön zur Geltung kam, boten ein wunderbares Klangerlebnis. Da die Violine als melodieführendes Instrument keine Seltenheit ist, waren die Passagen, wo die Gitarre - die häufig den souveränen und klanglichen Unterbau bildet - aus ihrer Begleitrolle heraustreten und eindrucksvolle Melodiepassagen übernehmen durfte, ein besonderer und fast ein bisschen zu seltener Hörgenuss.

Das abwechslungsreiche Programm bot im weiteren Verlauf des sehr gelungenen Konzertes weitere eindrucksvoll klangschöne Stücke, mal elegisch, mal schwärmerisch verträumt, auch schwungvoll tänzerisch im wienerischen Tonfall, wie die Stücke von Fritz Kreisler. Den großartigen Abschluss bildeten drei Stücke des Meisters des Tango, Astor Piazzolla. In diesen vereinten sich die romantische Schwermut mit den temperamentvollen Einflüssen des Bossa Nova und gaben den begeisterten Zuhörern Schwung und ein bisschen Nachdenklichkeit mit auf den Weg in das neue Jahr.