Am Samstag lädt der erste Zähringermarkt zum Genießen und Erleben ein
Mittelalter-Flair in Weilheim

Stände mit Leckereien, mittelalterliche Szenen und Infos: Der erste Zähringermarkt in Weilheim verbindet Genuss und Unterhaltung mit Geschichte.

Weilheim. Geschichte kann ganz schön trocken sein. Muss aber nicht. Man kann sie auch so bunt und unterhaltsam verpacken, dass sie Spaß macht. Diesen Weg möchte die Stadt Weilheim mit ihrem Zähringermarkt beschreiten: Am kommenden Samstag warten auf dem Marktplatz in Weilheim nicht nur Stände mit regionalen Produkten und Gerichten auf die Besucher. „Die ganze Innenstadt wird sich in Zähringer Gewandung zeigen“, verrät Sandra Schöne von der Stabstelle Innenstadtoffensive: Wimpel und Fahnen in weinrot und gold – den Zähringerfarben – flattern in den Straßen. Thelonius Dilldapp aus Mainz musiziert auf historischen Instrumenten, und die Mittelalter- und Bogenschützengruppe Pfeilgesindel aus dem Raum Kirchheim-Nürtingen spielt Epsioden aus dem frühen Mittelalter nach: „Es sind kleine, feine Alltagsszenen, die immer wiederkehren“, so Sandra Schöne. Da werden Weinfässer übers Weilheimer Pflaster gerollt, Waschweiber kommen durch die Stadt, ein Dieb treibt sein Unwesen und der Herzog flaniert mit seiner Frau über den Platz. Nicht zuletzt soll auch der Schultheiß zugegen sein . . .

Informationen zu den Zähringer Partnerstädten vermitteln eine Ausstellung im Rathaus sowie zwei Stadtführungen.

„Entstanden ist die Idee zum Zähringermarkt im Rahmen der Innenstadtoffensive“, sagt Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle. Ziel ist es, die Zähringer-Vergangenheit der Stadt wieder stärker ins Bewusstsein zu rufen und das Potenzial zu nutzen, das dieses Alleinstellungsmerkmal birgt. Denn Weilheim gehört nicht nur zum Kreis der zwölf Zähringerstädte. „Es gilt sogar als Wiege der Zähringer“, betont Züfle. „Mit dem Zähringermarkt wollen wir praktisches Einkaufen verbinden mit dem Bewusstsein für regionale Produkte und die Geschichte der Stadt. So etwas gibt es in der Umgebung noch nicht.“

Zur Premiere kommen 24 Marktbeschicker. Außerdem öffnen die Landfrauen ein Café im Bürgerhaus, und die Innenstadt-Gastronomen tragen mit Roter Wurst, Zähringertorte und Wildschweingemetzel zum bunten Treiben bei.

„Den Zähringermarkt soll es künftig einmal pro Jahr geben“, kündigt Sandra Schöne an. Und von Jahr zu Jahr soll er wachsen. „Auch ein regerer Austausch mit den Partnerstädten ist angedacht“, so Schöne. Eine Kopie anderer Mittelalterspektakel dagegen soll er nicht werden: „Wir wollen das Mittelalterliche nicht übertreiben und nicht etwa den Esslinger Weihnachtsmarkt nachmachen“, betont Sandra Schöne. Vielmehr soll der Markt Atmosphäre, aber auch ein gepflegtes Ambiente bieten. „Wir wollen einen eher schickeren Markt schaffen und keinen, bei dem man Hühnerschlegel mit der Hand abnagt“, so Schöne. Nichtsdestotrotz ist Mitmachen erwünscht: „Es wäre toll, wenn sich auch ein paar der Besucher mittelalterlich kleiden.“

Finanziert wird der Zähringermarkt aus dem Etat der Innenstadtoffensive, Sandra Schöne kümmert sich um die Organisation. Nicht zuletzt tragen auch ehrenamtliche Helfer zum Gelingen bei, wie etwa die Zähringer Nähstube (siehe unten).