Weilheim und Umgebung

Musikalisches Feuerwerk reißt Publikum mit

Gospelkonzert André Moselewski begeistert mit seinem Gospel-Projektchor die Besucher in der voll besetzten Holzmadener Stephanuskirche. Von Hans-Günther Driess

Temperamentvoll und mitreißend präsentieren die über 100 Sänger des Projektchors in Holzmaden die Gospelsongs von Helmut Jost. F
Temperamentvoll und mitreißend präsentieren die über 100 Sänger des Projektchors in Holzmaden die Gospelsongs von Helmut Jost. Foto: Hans-Günter Driess

Über 100 Stimmen erklingen, als André Moselewski mit seinem Gospel-Projektchor in der Holzmadener Stephanuskirche die Zuhörer in Begeisterung versetzt. Mit Begleitung von Klavier, E-Bass und Saxofon präsentiert der Chor feinste Gospelsongs aus der Feder von Helmut Jost. Vokalsolisten aus den Reihen des Chors bereichern den Chorgesang. Dicht gedrängt bis an die Ausgänge stehen die Zuhörer in der überfüllten Kirche.

Wie aus einem Guss erklingt das Eingangslied „Enter Into His Gates“: Man spürt sofort, dass hier das Ergebnis intensiver Probenarbeit präsentiert wird. Der Gospel-Projektchor singt mit deutlicher Artikulation und mitreißendem Schwung alle Lieder auswendig und kann daher optimal die Intentionen des Chorleiters umsetzen. Dieser wirbelt und dirigiert temperamentvoll, seine Bewegungsfreudigkeit überträgt sich auf den Chor, der mit zunehmender Dauer des Konzerts mitswingt und mitgroovt. Damit wird das Feuer in den Herzen der Zuhörer entzündet. Bereitwillig folgen sie in zwei Liedern der Aufforderung zum Mitsingen.

André Moselewski tritt an diesem Abend auch als ausgezeichneter Vokalsolist und Moderator auf.

In „The Name of The Father“ wird die Botschaft des „Vater unser“ mit Überzeugung vermittelt, Christoph Bühler glänzt als Solist. Ebenso beeindruckt Julia Tüngel mit ihrer tiefen Soulstimme im Lied „Through it All“.

Das Spiel des jungen E-Bassers Nico Nilkens ist eine Augenweide. Souverän und cool setzt er in Slap-Bass-Manier beim Song „Ain’t Nobody“ Akzente. Dieses Lied im „Rhythm & Blues-Stil“ ist zweifellos ein erster Höhepunkt des Konzerts. Svea Flosbach trägt mit ihrem gelungenen Vokalsolo dazu bei. Der für Gospels typische Wechselgesang mit seinem Ruf-Antwort-Schema hat afrikanische Wurzeln.

Spenden für Malawi

Afrika hat auch einen außermusikalischen Stellenwert an diesem Konzertabend, der mit einem eingeblendeten Video dokumentiert wird: Durch die Spenden aus dem Benefizkonzert wird ein Dorfentwicklungsprojekt in Malawi unterstützt, das seit zwanzig Jahren von dem Holzmadener Ehepaar Vroni und Johannes Urschitz betreut wird. Nach dem Bau eines Brunnens steht dort der Bau einer Schule und die Bildungsarbeit im Vordergrund.

Das soziale Engagement der Mitwirkenden spiegelt „Deep River of Love“ wider. Die Botschaft der Nächstenliebe wird in den Soli von Insa Robertson, Julia Tüngel und Simon Bernecker ausdrucksstark verdeutlicht. Das Geschwisterpaar Carolin und Franziska Taut repräsentiert die Jüngsten im Chor und debütiert mit schönen Stimmen in „Lord I Come to You“. Die Bedeutung des christlichen Glaubens wird im ruhigen Lied „We Believe“ vermittelt, Nicole Schinko lässt es wie ein Gebet wirken.

„Sunday Morning“ versprüht die typische Stimmung eines afroamerikanischen Gottesdienstes. André Moselewski gerät bei seinem Solo geradezu in Ekstase. Im „Call and Response-Prinzip“ schleudert er seinen singenden Heerscharen kurze Phrasen entgegen, die diese mit ihren Riffs beantworten. Der spirituellen Grundstimmung des Konzertes bekommt das in deutscher Sprache gesungene Duett „Stell dir vor“ aus dem Musical „Hope“ von Helmut Jost besonders gut. Sauber intoniert und gut aufeinander abgestimmt setzen Nicole Schinko und André Moselewski einen weiteren Glanzpunkt des Abends.

Dem Schlusslied „Till I Meet You Again“ mit den eindrucksvollen Soli von Tamara Jauß und Julia Tüngel folgen „Standing Ovations“, Dankesworte, Blumen, Zugaben und verdientes Lob für die Instrumentalisten: Der Pianist Klaus Leonhardt - Organist der Stephanuskirche - begleitete zuverlässig. Ein Segen für den Chor sind versierte Instrumentalisten „aus den eigenen Reihen“ wie Hubert Hölz am Alt-Saxofon, Simon Schüle an der Posaune sowie der Tontechniker Jonathan Jauß.

Die zweite Aufführung des Konzerts in der voll besetzten Notzinger Jakobuskirche wurde ebenfalls zu einem großen Erfolg.

INFO Am Samstag, 23. Mai, führt der Gospel-Projektchor zusammen mit Helmut Josts „Gospel Fire“ das Musical „Hope“ in der Limburghalle Weilheim auf. Der Vorverkauf beginnt demnächst.