Weilheim und Umgebung

Nach dem Feuer geht es weiter: „Wir geben nicht auf“

Brand Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen spendet 10 000 Euro – ein Lichtblick für den Michaelshof.

Ein Scheck, der Hoffnung macht: Dietmar Ederle, Regionalbereichsleiter der Kirchheimer Kreissparkasse, Marcus Wittkamp, zuständi
Ein Scheck, der Hoffnung macht: Dietmar Ederle, Regionalbereichsleiter der Kirchheimer Kreissparkasse, Marcus Wittkamp, zuständig für das gesellschaftliche Engagement, Vorstandsmitglied Frank Dierolf und Hendrik van Woudenberg (von links).Foto: Jean-Luc Jacques
Der Tag nach dem Brand. Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim/Bissingen. Es brannte lichterloh, am nächsten Tag war nur noch ein Haufen Asche übrig: Der Schafstall in Ochsenwang ist komplett ausgebrannt. Das denkmalgeschützte Gebäude erstrahlte erst seit Kurzem wieder in neuem Glanze. Im Rahmen des Berufsorientierungsprojekts des Michaelshofs hat die Ziegelhütte den Schafstall wieder auf Vordermann gebracht. In einer Nacht machten die Flammen die Arbeit wieder zunichte. „Es war ein Schock für uns alle“, sagt Hendrik van Woudenberg, Geschäftsführer der Jugendhilfeeinrichtung. Viele Jugendliche hatten Kraft und Schweiß in dieses Projekt gesteckt, und plötzlich stehen sie vor dem Nichts.

„Als wir von dem Brand mitbekommen haben, waren wir alle sehr getroffen“, erzählt Frank Dierolf, Vorstandmitglied der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen. „Viele unserer Mitarbeiter verbinden mit der Ziegelhütte schöne Erlebnisse.“

Für alle ist klar: Den Arbeitsaufwand, den die Jugendlichen in das Gebäude gesteckt haben, kann man durch nichts ersetzten. Trotzdem möchte die Kreissparkasse das Projekt mit einer Starthilfe wieder vorantreiben: „Die Stiftung Kreissparkasse spendet 10 000 Euro. Wir hoffen, dass wir damit ein Fünkchen Hoffnung entfachen können“, sagt Frank Dierolf.

Nicht unterkriegen lassen

Hendrik van Woudenberg verrät auch gleich, was mit dem Geld passieren wird. „Zuerst hatten wir uns überlegt, das Projekt im alten Schafstall auf der gegenüberliegenden Straßenseite fortzuführen“, erzählt er. Doch nach einem Tag Bedenkzeit stand für ihn fest: Das Projekt muss weitergehen - und zwar genau am selben Platz. „Wir werden nicht aufgeben, sondern da weitermachen, wo wir aufgehört haben“, sagt der Projektleiter. „Und genau das wollen wir auch unseren Jugendlichen vermitteln. Man muss immer in die Zukunft schauen. Die Spende hilft uns dabei natürlich.“

Das Orientierungsprojekt ebnet den Weg in das Berufsleben. „Viele haben durch ihre Arbeit am Schafstall herausgefunden, was ihre Berufung ist“, erzählt Hendrik van Woudenberg. „Ein Schüler hat zum Beispiel gemerkt, dass er Zimmermann werden will. Seither läuft er nur noch in Zimmermannskleidung herum“, erzählt er und lacht.

Mit der 10 000-Euro-Spende gibt es für den Projektleiter und seine Schützlinge also Grund zum Jubeln. Jetzt muss nur noch das Baurechtsamt mitspielen: „Mit dem Landratsamt bin ich noch im Gespräch“, fügt Hendrik van Woudenberg hinzu. Melissa Seitz