Weilheim und Umgebung
Neue Ideen für den Alten Friedhof

Planung In Weilheim gibt es Überlegungen zur Umgestaltung des Erinnerungsorts. Thema sind etwa ein Friedenspfad oder ein Erholungspark. Von Bianca Lütz-Holoch

Mit seinem alten Baumbestand, den Weltkriegsdenkmälern und den verbliebenen Gräbern ist der Alte Friedhof in Weilheim ein ganz besonderer Ort mitten im Städtle - und zu schade, um ihn auf Dauer einfach sich selbst zu überlassen. Deshalb möchte die Stadtverwaltung konkrete Pläne für seine Zukunft schmieden. „Der Alte Friedhof ist ein Ort der Trauer und Erinnerung, aber auch der Ruhe und Erholung“, verdeutlicht es Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle. „Er hat großes Potenzial.“ Der Stadt sei es ein Anliegen, den Alten Friedhof mehr ins Bewusstsein der Menschen zu rücken und Besucher anzulocken - mit viel Sensibilität und ohne den Charakter des Friedhofs grundlegend zu verändern.

Vorweg sei gesagt: Von heute auf morgen lässt sich die Grünfläche ohnehin nicht umgestalten. „Es handelt sich ja noch um einen aktiven Friedhof, und zuerst müssen die Ruhezeiten der Gräber abgelaufen sein“, so Züfle. Andernfalls sei die benötigte Entwidmung nicht möglich. Auch mit Angehörigen möchte die Stadt zuerst noch Kontakt aufnehmen. Eine größere Veränderung macht außerdem erst dann Sinn, wenn mehrere zusammenhängende Grabfelder frei werden. „Wir sehen da frühestens ab 2025 eine Möglichkeit.“

Unabhängig davon gibt es erste Ideen. So hatte die Soziale Bürgervereinigung bei den Haushaltsberatungen Anfang dieses Jahres ganz konkret die Installation eines Friedenspfades vorgeschlagen und beantragt, auch bei den Bürgern nachzuhaken, welche Ideen sie für den Alten Friedhof haben. Jetzt liegen die Ergebnisse einer Umfrage vor, die im Rahmen des Strategischen Entwicklungskonzepts 2030 stattgefunden hat und bei der auch der Alte Friedhof Thema war.

„42 Prozent der Befragten können sich einen Erholungspark mit altem Baumbestand vorstellen“, geht Johannes Züfle auf die Ergebnisse ein. Damit liegt dieses Konzept weit vorne auf Rang eins. Antworten waren übrigens nicht vorgegeben, die Teilnehmer der Umfrage konnten selbst ihre Vorstellungen formulieren. Die Ideen wurden dann thematisch zusammengefasst. An zweiter Stelle nach dem Erholungspark folgt ein Park mit Spielplatz. Dafür votierten zwölf Prozent der Teilnehmer. Auf Platz drei mit neun Prozent liegt der Wunsch, Gräber und Denkmäler zu erhalten und einen Park der Besinnung zu gestalten. Seltener genannt wurden Wohnbebauung, Bewirtung, Freizeit, Veranstaltungen, ein Pflegeheim, ein See oder Brunnen sowie Kunst.

Angedacht ist seitens der Stadt übrigens auch, besondere Grabsteine zu sammeln und zu erhalten - weil sie außergewöhnlich schön sind oder an wichtige Weilheimer Persönlichkeiten erinnern.