Weilheim und Umgebung
Neuer Fahrplan: In Zell machen täglich 100 Busse Station

Nahverkehr Der Busknotenpunkt in Zell unter Aichelberg hat eine ganz neue Bedeutung bekommen.

Zell. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Kirchheim nach Göppingen gelangen will, der muss nicht mehr unbedingt mit der S-Bahn über Plochingen fahren und dort in den Zug einsteigen. Er hat auch mehr Möglichkeiten als die direkte Busverbindung über Schlierbach und Uhingen. Zusätzlich wird allen, die per Bus unterwegs sind, in den Apps auch das „Drehkreuz“ Zell unter Aichelberg zum Umsteigen angeboten. Buslinien aus Göppingen, Kirchheim und Ebersbach laufen nämlich jetzt hier zusammen.

Nach Göppingen geht’s über Zell

Die Gemeinde Zell unter Aichelberg steht vor einer neuen Sachlage, denn mit dem aktuellen Nahverkehrsplan hat der eher unscheinbare Busknotenpunkt neben der Göppinger Straße eine völlig andere Bedeutung bekommen. Sicher ist: Der Knoten muss ausgebaut werden, damit hier den Tag über etwa 100 Busse halten und Station machen sowie Passagiere umsteigen können.

Von einem Umbau für 960 000 Euro war man im Gemeinderat ausgegangen, was auch schon als Kostenhammer empfunden wurde. Immerhin gab es Aussichten auf 50 Prozent Zuschüsse. Das erforderte eine zweistufige Aufnahme in ein Förderprogramm. Unterdessen kam auch der Anschluss von Zell an die Linie über Ohmden nach Kirchheim dazu – die von der Zeller Bürgerschaft langersehnte Anbindung nach Kirchheim und zur dortigen S-Bahn.

Auch Toiletten geplant

Aber jetzt sieht die Situation im Blick auf die Kosten wieder anders aus. Im Gemeinderat stellte Architektin Anja Steinbach zwei Gestaltungsvarianten vor, die zwischen 40 und 60 wartenden Personen Platz unter Überdachung bieten. Beide Vorschläge enthalten auch Funktionsgebäude für einen Pausenraum für Busfahrer, einen Technikraum und öffentliche Toiletten. Installiert werden sollen auch Fahrradabstellplätze und – boxen sowie Ladestationen für E-Bikes. die beiden Varianten unterscheiden sich lediglich optisch.

Umbau kostet etwa 2,6 Millionen

Mit knapper Mehrheit entschied sich der Gemeinderat für die 40 000 Euro günstigere Variante in Trapezform. Tiefbau, Hochbau und Baunebenkosten eingeschlossen, werden sich die Kosten für den Busknotenpunkt zwischen 2,5 und 2,7 Millionen Euro bewegen. Eine Summe, die die seit 2020 im Haushalt eingestellten Mittel bei weitem  überschreitet. Die Verwaltung wird nun mit dem Regierungspräsidium im Detail klären, welche Möglichkeiten der Förderung es für die Baumaßnahme gibt. Inge Czemmel/Irene Strifler