Weilheim und Umgebung

Ohmden bleibt finanziell schwach auf der Brust

Etat Großprojekte wird die Gemeinde auch künftig nicht aus eigener Kraft stemmen können.

Die Sanierung der Schule ist dieses Jahr das größte Projekt der Gemeinde Ohmden.Foto: Carsten Riedl
Die Sanierung der Schule ist dieses Jahr das größte Projekt der Gemeinde Ohmden.Foto: Carsten Riedl

Weilheim. Es ist ein altbekanntes Problem, das sich im neuen doppischen Haushalt widerspiegelt: Die Gemeinde Ohmden ist und bleibt finanziell schwach auf der Brust. „Wir erwarten dieses Jahr ein negatives ordentliches Ergebnis“, geht Weilheims stellvertretender Stadtkämmerer Michael Nagel auf den Etat fürs Jahr 2017 ein. Rund 100 000 Euro fehlen im Ergebnishaushalt, der die laufenden Einnahmen und Ausgaben umfasst. „Das bedeutet, dass die Gemeinde ihre Abschreibungen nicht erwirtschaften kann.“ Dazu trägt die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED bei, ein einmaliger Invest von 68 000 Euro. In den kommenden Jahren soll sich die Lage dann bessern: „Ab 2018 werden die Ergebnisse wohl positiv sein“, prophezeit Michael Nagel.

Doch große Sprünge wird Ohmden auch in Zukunft nicht machen können. Denn bei der Gewerbesteuer - der wichtigsten direkten Einnahmequelle der Kommunen - ist in der Trinkbachgemeinde einfach nicht viel zu holen. Es fehlen die ganz großen Gewerbesteuerzahler. „Bei den jetzt eingeplanten 180 000 Euro bewegen wir uns schon auf hohem Niveau“, so Nagel. Ein Ausnahmejahr war 2015 mit 300 000 Euro. Grundstückserlöse sind in Ohmden ebenfalls nicht zu erwarten: „Wir haben nur noch einen Bauplatz übrig“, sagt der Kämmerer und betont: „Künftig wird für Ohmdens Einnahmesituation allein die konjunkturelle Lage verantwortlich sein.“ Die jährlichen Abschreibungen dagegen sind nahezu fix. Sie liegen etwa bei 220 000 Euro. „Das ist längst nicht so viel wie in anderen Gemeinden - weil wir in Ohmden gar nicht so viele Werte haben“, erläutert Ohmdens Bürgermeister Martin Funk.

In die Infrastruktur investieren

Dennoch: In Ohmden gibt es einiges zu tun. Insbesondere in den Erhalt ihrer maroden Infrastruktur muss die Gemeinde viel Geld stecken. „Darauf müssen wir künftig unser Augenmerk richten“, betont Michael Nagel. 2017 fließen 600 000 Euro in die Sanierung der Grundschule - das aktuelle Großprojekt der Gemeinde. Die Erneuerung von Abwasserleitungen und Belag in der Weitgaßstraße schlagen mit 200 000 Euro zu Buche. Auf dem Friedhof steht der letzte Bauabschnitt an, der rund 33 000 Euro kostet. Die Schule hat ein neues Spielgerät für 7000 Euro sowie ein Fußballtor für 850 Euro beantragt. Außerdem ist ein Zuschuss zur Kirchensanierung in Höhe von 2000 Euro vorgesehen.

Aus eigener Kraft kann die Gemeinde angesichts ihrer eingeschränkten finanziellen Leistungsfähigkeit all das nicht schultern: „Ohmden wird immer auf externe Zuschüsse angewiesen sein“, stellt Michael Nagel klar. So gibt es für die Schulsanierung Fördermittel des Landes in Höhe von 290 000 Euro. Um einen Kredit kommt die Kommune dennoch nicht herum: „Es ist die Neuaufnahme eines Darlehens in Höhe von 227 000 Euro vorgesehen“, so Nagel. In den vergangenen Jahren hatte die Gemeinde konstant Schulden abgebaut und ein Niveau weit unter dem Landesdurchschnitt erreicht.Bianca Lütz-Holoch