Weilheim und Umgebung

Persilschein für Vergeudung von Flächen

Gewerbegebiet Der BUND Baden-Württemberg kritisiert das Vorgehen beim Bürgerentscheid zum Thema Rosenloh in Weilheim.

Gegner wie der BUND kritisieren, dass im Rosenloh Ackerboden zum Industriestrandort werden soll. Archiv-Foto: Carsten Riedl

Weilheim. Der BUND Baden-Württemberg begrüßt den Bürgerentscheid in Weilheim. Allerdings sei die Frage schlecht formuliert, denn entweder kann das Gebiet komplett abgelehnt oder einem flächenintensiven Vorschlag zugestimmt werden. „Bei letzterem wird der von der Firma Cellcentric und anderen gewünschte Flächenverbrauch zementiert, anstatt dass die Unternehmen und die Stadt darüber nachdenken, wie viel Fläche dafür wirklich notwendig und welche Flächeneinsparungen möglich sind“, schreibt der BUND. „Für den BUND ist es nicht nachvollziehbar, warum Weilheim die Planung nicht möglichst flächensparend weiterentwickelt hat und sich stattdessen mit dem Bürgerentscheid einen Freifahrtschein für die Verschwendung der wertvollen Ressource Boden geben lassen will. Die Natur braucht Lebensräume für Tiere und Pflanzen und die Landwirtschaft braucht Flächen, um Nahrung anzubauen. Die Hälfte der geplanten Fläche soll an ein konkretes Unternehmen der Automobilindustrie vergeben werden und eine Straße ist eine Straße, auch wenn man sie Entlastungsstraße nennt“, betont Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg.

„Die Weilheimerinnen und Weilheimer haben mit dem Nein beim Bürgerentscheid Rosenloh die Chance, der Forderung nach tragfähigen Entwicklungskonzepten im Bestand das nötige Gehör zu geben. Entwicklung und technischer Fortschritt ja, aber zum Wohle und nicht zum Schaden der Umwelt und der Bürgerinnen und Bürger“, fordert Volker Osdoba, stellvertretender Vorsitzender des BUND Kirchheim. pm