Weilheim und Umgebung

Platz für 99 neue Bürger

Wohnen Ein Neubaugebiet geht noch in Neidlingen, sogar ein recht großes.

Neidlingen. Der Aufstellungsbeschluss stammt vom 17. Dezember 2018, bis zur nun beschlossenen öffentlichen Auslegung der Pläne für das Neubaugebiet „Schießhütte“ sind also fast zwei Jahre vergangen. Doch inzwischen ist einiges geschehen, das Neubaugebiet ist sogar ein Stück zur Seite gerückt: So gibt es keine Probleme mit einem Schutzgebiet und einem benachbarten landwirtschaftlichen Betrieb.

Das Gebiet ist rund 2,2 Hektar groß und umfasst rund 30 Grundstücke für Einzel- oder Doppelhäuser. Nach einer ersten Schätzung sollen rund 45 Wohneinheiten entstehen. Da in einer Wohneinheit - Stand 2011 - statistisch 2,2 Menschen wohnen, würde das 99 Einwohnern entsprechen. Diese Zahl ist aber ein reines Rechenexempel, es wird Abweichungen geben. Erst recht, da der Gemeinderat nun beschlossen hat, statt zwei Wohneinheiten in jedem Baufenster auch drei Wohneinheiten zuzulassen. Das ist laut Stadtplaner Manfred Mezger vom Büro „mquadrat“ möglich, auch wenn es mit den dann geforderten sechs Stellplätzen, zwei pro Wohneinheit, knapp wird.

Das Baugebiet am südlichen Ortsrand wird vor allem von der Wiesensteiger Straße aus erschlossen. Es gibt auch eine Zufahrt von der Hofstraße her und eine untergeordnete Anbindung für Fußgänger und Radfahrer an die Veitstraße. Da ein großer Höhenunterschied zu überwinden ist, führt die Erschließungsstraße mit zwei Kurven durch das Gelände. Für Fußgänger gibt es zur Abkürzung einen geraden Fußweg.

Pultdach oder Flachdach

Bei den Dachformen haben die Bauherren große Freiheiten: Die Begrenzungen werden durch Hüllkurven festgelegt. Innerhalb dieser Begrenzung besteht freie Auswahl, es kann auch ein Pultdach oder Flachdach sein. Um für genügend Grün zu sorgen, gibt es umfassende Pflanzgebote. Im Südosten des Geländes ist ein Entwässerungsgraben geplant, er schützt die Häuser von Wasser, das den Hang herunterkommt. Die Bauherren sind zum Bau von Zweikammerzisternen verpflichtet, die das Regenwasser nutzen. Eine Ausnahme gilt nur bei begrünten Dächern.

Noch offen ist das Vorgehen an der Bushaltestelle in der Wiesensteiger Straße, direkt neben der Einmündung der künftigen Erschließungsstraße. Die Haltestelle ist bisher nicht barrierefrei. Der aus der Schloßstraße kommende, nach links abbiegende Bus hat Probleme, in der Haltestellenbucht durchgehend seitlich rechts heranzufahren. Manfred Mezger schlägt vor, die Haltestelle in die Schloßstraße zu verlegen und in der Wiesensteiger Straße eine Querungshilfe zu schaffen. Dies sei aber noch mit der Straßenverkehrsbehörde zu diskutieren.

Der Bebauungsplan wird nun für einen Monat im Neidlinger Rathaus ausgelegt. Peter Dietrich