Weilheim und Umgebung

Pommes-Versorgung scheint gesichert

Imbiss Statt eines Kiosks wird es im umgebauten Weilheimer Freibad künftig nur noch einen Foodtruck-Standplatz geben. Die gute Nachricht: Ein potenzieller Pächter steht schon in den Startlöchern. Von Bianca Lütz-Holoch

Pascal Hartmann und Anke Moll haben jetzt zwei Jahre lang den Freibad-Kiosk betrieben. Künftig wollen sie die Badegäste aus ihre
Pascal Hartmann und Anke Moll haben jetzt zwei Jahre lang den Freibad-Kiosk betrieben. Künftig wollen sie die Badegäste aus ihrem Streetfood-Trailer heraus bewirten.Archiv-Foto: Markus Brändli

In Weilheim geht es um die Wurst - genauer gesagt um Currywurst, Pommes und Co. Denn fest steht: Im Freibad soll es auch nach dem Umbau warme Snacks geben. Der Haken an der Sache ist das Geld. Vorgesehen gewesen war ursprünglich, im Rahmen der Sanierung auch einen neuen Kiosk zu bauen. Der jedoch hätte mit 400 000 Euro den Kostenrahmen gesprengt. Stattdessen sollen nun Snack-Automaten und ein Standplatz für einen Foodtruck eingerichtet werden. Allerdings: Ein Platz allein reicht nicht aus, wie sich herausgestellt hat.

„Wir haben Gespräche mit möglichen Anbietern geführt“, sagt Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle. „Aber keiner hat sich bereit erklärt, einen Foodtruck ins Weilheimer Freibad mit seinen lediglich 40 000 Besuchern pro Jahr zu stellen - bis auf den jetzigen Kioskbetreiber.“ Vor zwei Jahren hat Pascal Hartmann den Kiosk im Freibad übernommen und ihn „B16“ genannt. Gemeinsam mit seiner Partnerin Anke Moll und unterstützt von seiner Familie bewirtet er dort die Gäste - mit sehr guter Resonanz, wie Volker Sigel, Leiter der Weilheimer Liegenschaftsverwaltung, versichert.

Auch Pascal Hartmann selbst hat die zwei Jahre rundum positiv erlebt. „Uns macht das sehr viel Spaß und wir würden gerne weitermachen“, sagt er. Er besitzt zwar keinen motorisierten Foodtruck. Dafür hat er sich im vergangenen Jahr einen kleinen Trailer angeschafft - einen zeitgemäßen Streetfood-Anhänger, mit dem er auch Veranstaltungen bewirtet. Den kleinen Trailer hat er nun verkauft und durch einen größeren ersetzt. Premiere soll dieser beim Kirchheimer Weihnachtsmarkt feiern und im Sommer dann im Weilheimer Freibad stehen.

Eins hat der 29-Jährige jedoch zur Bedingung dafür gemacht: „Wir brauchen im Freibad Müllplätze und einen Lagerraum, in dem wir unsere Außenmöbel unterbringen können.“

Genau dieser Wunsch hat im Weilheimer Gemeinderat zuletzt für einige Diskussionen gesorgt. Denn das zweigeteilte Lagergebäude kostet voraussichtlich 56 000 Euro. Aus Sicht mancher Stadträte ist das zu viel Geld, insbesondere weil noch kein schriftlicher Vertrag zwischen der Stadt und Pascal Hartmann vorliegt - schon gar nicht einer, der den Betreiber für mehrere Jahre bindet. „Es gibt aber eine mündliche Zusage für kommenden Sommer unter der Bedingung, dass das Lager geschaffen wird“, so Johannes Züfle. Nun hat eine - wenn auch knappe - Mehrheit des Rats grünes Licht für das Gebäude gegeben.

Für Pascal Hartmann ist die Sache damit klar: „Ich habe ja fest zugesichert, dass ich dann mit meinem Trailer ins Freibad komme.“ Dass er der Einzige ist, der die Bewirtung der Badegäste unter der Limburg übernehmen möchte, hat seine Gründe. „Meine Freundin und ich machen das sozusagen als Hobby nebenher“, erzählt er. Hauptberuflich verdient Pascal Hartmann seine Brötchen in der Frühschicht bei einem Weilheimer Unternehmen.

Keine Probleme hat er damit, dass neben seinem Foodtrailer auch Automaten für die Verpflegung der Badegäste sorgen sollen. Der Vertrag mit einem entsprechenden Anbieter ist bereits unter Dach und Fach. „Ich finde die Ergänzung durch Automaten gut“, so Hartmann. Sein Hauptgeschäft bestreite er ohnehin nicht mit Softdrinks und Eis, sondern mit warmen Speisen und Bier. „An Regentagen, an denen kaum jemand kommt, kann ich dann auch mal pausieren“, sagt er.

Im Großen und Ganzen wolle er aber so oft wie möglich präsent sein: „Wir haben im Freibad ja nur die vier Monate im Sommer, um Geld zu verdienen. Die müssen wir nutzen.“ Ob er eine Saison bleibt oder länger kann der 29-Jährige noch nicht sagen. „Das mache ich abhängig von der Resonanz der Gäste.“