Weilheim und Umgebung

Protest gegen Platanen auf dem Egelsberg: Anwohner stellt „faserdünne Wurzeln“ aus

Die Wurzeln machen Ärger. Foto: pr
Die Wurzeln machen Ärger. Foto: pr

Weilheim. Wie einst der Romanheld Don Quijote gegen Windmühlen, kämpft der Weilheimer Reinhold Schilling unermüdlich gegen die verbliebenen Platanen entlang der Teckstraße auf dem Egelsberg. Seit Jahren stellt er massive Schäden auf seinem Grundstück und an seinem Haus fest. Für ihn liegt der Grund auf der Hand: Es sind die Wurzeln der Platanen, die unterirdisch gegen gepflasterte Wege und gegen seine Hauswand drücken.

Juristisch konnte er mit seiner Argumentation bislang aber keinen entscheidenden Erfolg verbuchen. Ein gerichtlich bestellter Gutachter machte die Platanen am Straßenrand nicht für die Gebäudeschäden verantwortlich, sodass Land- und Oberlandesgericht die Klagen Reinhold Schillings abgewiesen haben.

Der jedoch gibt den Kampf nicht auf und spottet über das Stichwort „faserdünne Wurzeln“, das er von der Gegenseite gehört hat. Nachdem nun gerade eine Lärmschutzwand vor seinem Haus erneuert wird, hat er die Gelegenheit wahrgenommen und etliche Platanenwurzeln ausgegraben. Als Zeichen des Protests hat er diese armdicken Wurzeln auf eine eigene provisorische Wand vor seinem Grundstück genagelt.

Was für ihn ein Beweis dafür ist, dass solche Wurzeln die Ytongwände seines Kellers zerstört haben müssen, sieht die Gegenseite ganz anders: Die Stadt Weilheim habe nie behauptet, dass es auf Reinhold Schillings Grundstück keine Platanenwurzeln gibt. Unzutreffend sei lediglich die Behauptung, dass die Wurzeln die Schäden verursacht hätten. Es wird also für Reinhold Schilling noch ein langer Weg, bis er sein Ziel erreichen könnte: „Ich will, dass die Stadt Weilheim die Schäden an meinem Gebäude begutachtet, anerkennt und behebt - auf ihre Kos­ten.“ Andreas Volz