Weilheim und Umgebung

„Roter Punkt“ ist nur noch Formsache

Wohnen Die Baugenehmigung für das „Betreute Wohnen“ in Neidlingen liegt vor. In dem Gebäude in der Ortsmitte sind 14 Wohnungen geplant – viele davon sind rollstuhlgerecht. Von Peter Dietrich

In der Weilheimer Straße 1 und 3 in der Neidlinger Ortsmitte entsteht das „Betreute Wohnen“. Foto: Peter Dietrich
In der Weilheimer Straße 1 und 3 in der Neidlinger Ortsmitte entsteht das „Betreute Wohnen“. Foto: Peter Dietrich

Vor Kurzem ist die Baugenehmigung auf dem Rathaus eingegangen, das „Betreute Wohnen“ in der Neidlinger Ortsmitte ist damit wieder einen wichtigen Schritt weiter. Noch etwas ist nun klar: Die bisherigen Gebäude in der Weilheimer Straße 1 und 3, direkt gegenüber dem Gasthof Lamm, dürfen abgerissen werden. Für diese Genehmigung waren Gutachten nötig, unter anderem die Fledermäuse betreffend - es stehen keine Hindernisse im Weg.

Mit diesem Projekt werden 14 moderne Wohnungen geschaffen, sie haben zwei bis vier Zimmer und sind von knapp 50 bis über 100 Quadratmeter groß. Zuerst war geplant, eines der Gebäude, das der Kreissparkasse gehört, zu erhalten.

Doch eine nähere Untersuchung des mehrfach umgebauten Hauses ergab, dass ein Abriss und kompletter Neubau sinnvoller ist. Ansonsten wären erhebliche Probleme beim Brandschutz in Sicht gewesen.

Für den „Roten Punkt“ musste die Gemeinde noch die Tragwerksplanung und eine Baugrunduntersuchung beauftragen. Beides hat der Gemeinderat nun einstimmig getan. Die Tragwerksplanung übernimmt für rund 64 000 Euro das Büro für Baustatik Harsch & Herbrik in Holzmaden, die Baugrunduntersuchung mit geotechnischem Bericht für rund 11 000 Euro das Büro BWU - Boden, Wasser, Untergrund in Kirchheim.

Beide Vergaben sind Grundsatzentscheidungen, die Gemeindeverwaltung muss vor der tatsächlichen Beauftragung der Firmen noch die Freigabe des Gesellschaftervertrags durch die Kommunalaufsicht abwarten. Denn sie gründet für das „Betreute Wohnen“ eine Gesellschaft mit privater Beteiligung, die „Betreutes Wohnen Neidlingen“. Für diese Freigabe arbeitet die Gemeindeverwaltung derzeit, gemeinsam mit der Weilheimer Kämmerei, noch ein paar Hausaufgaben ab. Liegt die Freigabe vor, werden die beiden Gutachten beauftragt und liegen bald danach vor. „Dann steht dem ‚Roten Punkt‘ nichts mehr im Wege, er ist nur noch Formsache“, versicherte Bürgermeister Klaus Däschler.

Die Planung für das Projekt hat das Neidlinger Ingenieurbüro Gerhard Stolz übernommen. Im Dachgeschoss gibt es Maisonette-Wohnungen, damit wird der Platz optimal genutzt. Mehrere Wohnungen sind rollstuhlgerecht, die anderen, abgesehen von den Galeriezugängen zum 2. Dachgeschoss, barrierefrei. Alle Wohnungen haben einen Balkon, eine Terrasse oder Loggia. Die Brüstungen sind so niedrig, dass ein Bewohner auch im Sitzen nach draußen sehen kann.

Wohnungen werden vermietet

Der Hauptzugang von der Weilheimer Straße aus erhält eine Rampe, in der Mühlstraße gibt es einen Nebeneingang. Beide Eingänge führen zum 51 Quadratmeter großen Foyer, an dieses schließt sich ebenerdig ein ebenso großer Gemeinschaftsraum mit Kochnische an. Die Kreissparkasse bekommt im Erdgeschoss eine Mini-Automatenfiliale mit knapp 19 Quadratmetern.

Die Wohnungen werden nicht verkauft, sondern vermietet. Die Gemeinde Neidlingen und der private Investor bleiben gemeinsam Eigentümer, so bleiben die Wohnungen auch langfristig dem Zweck „Betreutes Wohnen“ erhalten. Die Gesellschafter wollen mit dem Projekt keinen Gewinn erwirtschaften, Ziel ist eine „schwarze Null“. Die Betriebsführung soll das Deutsche Rote Kreuz übernehmen.