Weilheim und Umgebung

Sanierung: Die EU ist kein Hindernis

Sperrung Eine Felssicherung und Freigabe der Pfannensteige in Neidlingen wird nicht an der EU scheitern.

Neidlingen. Seit vier Jahren vermissen Radler und Wanderer die Pfannensteige, die unterhalb des Reußensteins mit sanfter Steigung auf die Schwäbische Alb führt. Schuld an der Sperrung ist der instabile Felsen oberhalb des Weges: Es droht Steinschlag oder sogar ein Felssturz.

Anfang April hatte der Teckbote nach einem Vor-Ort-Termin darüber berichtet, dazu mit Bürgermeister Klaus Däschler und Wolf-Dieter Roser vom Landratsamt Esslingen gesprochen.

Der Felsen könnte mit einem Fangzaun gesichert werden, ohne Eingriff in den FFH-Typ „Kalkpionierrasen“, hatte Wolf-Dieter Roser mitgeteilt. Ob das erlaubt sei, könne aber erst nach einer Stellungnahme der EU-Kommission geklärt werden.

Der Bericht des Teckboten wurde auch von der EU-Kommission entdeckt. Daraufhin hat sich die Kommission gemeldet und Entwarnung gegeben: Es scheine keine erhebliche Beeinträchtigung des FFH-Gebiets durch dieses Projekt vorzuliegen. Es sei somit unerheblich und könne durchgeführt werden. Das könnten ausschließlich nationale Behörden entscheiden.

Und wenn die Naturschutzbehörde doch zu dem Schluss käme, dass der Eingriff der Felssicherung für das Gebiet erheblich wäre? Selbst für diesen Fall gibt die EU-Kommission Entwarnung. Da es sich um eine Maßnahme der „öffentlichen Sicherheit“ handle, sei nach Artikel 6 (4) der FFH-Richtlinie keine Stellungnahme der Europäischen Kommission notwendig. „Alle diese Fragen sind also von den nationalen Behörden zu entscheiden“, fasst die EU-Kommission ihre Stellungnahme zusammen.

Im Neidlinger Rathaus wurde die Stellungnahme sehr erfreut aufgenommen, ebenso bei den Verantwortlichen im Landratsamt Esslingen. Wie gut, dass „Brüssel“ aufmerksam Zeitung liest. pd