Weilheim und Umgebung

Sauerbrunnen erfrischt Radler und Wanderer

Ausflugstipp: In Hattenhofen locken Kneipp- und Solaranlage, Barfußpfad und E-Bike-Ladestation

Kneipp- und Solaranlage, Barfußpfad und E-Bike-Station gibt‘s am Hattenhofer Sauerbrunnen. Schon Kneipp sagte: Im Wasser liegt Heil.

In Hattenhofen läuft alles rund, sowohl am Kneippbecken als auch am Barfußpfad.Foto: Sabine Ackermann
In Hattenhofen läuft alles rund, sowohl am Kneippbecken als auch am Barfußpfad.Foto: Sabine Ackermann

Hattenhofen. „Es ist sehr schön geworden“, „sieht richtig gut aus“, hört man immer wieder jede Menge Lob von kleinen und großen Gästen. Zur Einweihung der Kneippanlage am Sauerbrunnen sind etliche Bürger gekommen. „Was lange währt, wird endlich gut“, begrüßt Bürgermeister Jochen Reutter. Die neue erfrischende „Eigenentwicklung“, die für Wassertreter, Wanderer oder Radfahrer aus der Region Gesundheit sowie Ökologie am Wanderweg der Albtraufgucker verbindet, hat noch viel mehr zu bieten. So läuft in der Gemeinde buchstäblich alles rund. Nicht nur das Kneippbecken ist kreisförmig, auch der angrenzende Barfußpfad sieht aus, wie eine in sechs Stückchen aufgeteilte Torte.

Nina, Hanna und Anja, die drei 13, zehn und neun Jahre alten Greiner-Mädels, haben sich gleich als erste getraut. „Die Tannenzapfen stupfen am meisten, aber die Schiefersteine, Kieselsteine und fein geschliffenen Holzplatten aus Baumstämmen gehen, die sind gar nicht schlimm“, verraten die Schwestern. Und wie pfiffig, in der Mitte befindet sich ein Gullideckel, dessen ungleichmäßige Struktur ebenfalls zum Ertasten einlädt.

Doch der Clou an dem gut durchdachten Gesundheitsort ist die Solaranlage auf dem Dach des Sauerbrunnens. Der von der Sonne geschenkte Strom treibt die Pumpe an, die wiederum das Wasser aus dem angrenzenden Butzbach hoch pumpt. Das Wasser im Kneippbecken sei „wie ein Schorle“ gemischt, erklärt der Bürgermeister. Es stammt teils aus dem Butzbach und teils werde es aus dem Ablauf des Sauerbrunnens zugespeist. Letzteres kühle, verhindere die Veralgung und sei recht eisenhaltig, für „rote Füße“ aber eine zu geringe Menge. Zum besseren Ein- und Ausstieg, besonders für die Älteren, sorgt ein Podest mit Treppen in zwei Richtungen. Eine weitere Neuheit ist die ­E-Bike-Ladestation und ein etwas abseits stehendes Dixi-Klo, beide Angebote sorgen für eine entspannte Weiterfahrt für die Besucher von weiter her. All das kostet natürlich Geld. Und das wurde, wie der Bau der Kneippanlage, buchstäblich im Schweiße der Gemeindemitglieder erwirtschaftet. Die Einnahmen aus fünf Straßenfesten betrugen 13 000 Euro, vom Winterzauber des Gewerbevereins blieben 2 500 Euro übrig und ein Privatier spendete 1 000 Euro. Dann kamen nochmals 13 000 Euro vom Hattenhofener Kneippverein dazu. „Insofern wurden circa 80 Prozent der 36 000 Euro teuren Kneippanlage privat finanziert“, rechnet der Schultes vor.

Weitere Mitglieder im Kneippverein sind herzlich willkommen. Hoch erfreut wäre die Gemeinde besonders über einen ehrenamtlich agierenden Paten für das neue Kleinod: „Jemand, der nach dem Rechten schaut und alles in Schuss hält. Wer Lust, Zeit und Muße hat, darf sich gerne im Rathaus melden“.