Weilheim und Umgebung

Schnelle Information soll den Lockdown erleichtern

Pandemie Die Huber Group hat ein digitales Testverfahren entwickelt, das nicht nur bei Corona nützlich sein könnte.

Mobil und voll digitalisiert: die Teststation der Huber Group. Foto: Sabine Graser-Kühnle
Mobil und voll digitalisiert: die Teststation der Huber Group. Foto: Sabine Graser-Kühnle

Mühlhausen. Der „Smart-Health-Check“, eine voll ­digitalisierte Teststation, der Firma Huber Group aus Mühlhausen ruft mittlerweile interessierte Politiker auf den Plan. Vor Kurzem hat sich Göppingens Landrat Edgar Wolff über das Virentestsystem informiert. Mitgebracht hatte er einen IT-Fachmann, der das System auf Herz und Nieren prüfen konnte.

Mittlerweile sind Behörden aufmerksam geworden. So hat der Kreis Neu-Ulm in ­Kooperation mit der Huber Group eine ­offizielle Teststation eingerichtet. Anfangs war sie noch in einer ehemaligen Feuerwehrwache in ­Senden untergebracht, nun ist sie in Weißenhorn und wird komplett von der Firma Huber betreut. Heißt, vom Test bis zur Übermittlung der Test­ergebnisse an die Gesundheitsämter und Testpersonen. Und das in den allermeisten Fällen innerhalb von 24 Stunden, führt Firmenchef ­Martin Huber aus. Außerdem ist inzwischen Daimler in das Geschäft mit eingestiegen. Im Neu-Ulmer „EvoBus“-Werk hat man einen Reisebus umgebaut zur mobilen Covid-19-Teststation. In einem zweiten Schritt wird ein kleines Labor eingebaut, damit Test und Testergebnisse ohne Zeitverlust, noch aus der mobilen Teststation heraus, verarbeitet und weitergeleitet werden. Der Bus ist Teil des voll digitalisierten Testverfahrens der Huber Group und soll bei Firmen, Schulen und Pflegeheimen zum Einsatz kommen.

Landrat Edgar Wolff zeigte sich bei seinem Besuch bei der Huber Group überzeugt von den sehr flexiblen Anwendungsmöglichkeiten des Huber-Systems und stolz, ein solch innovatives ­Unternehmen im Landkreis zu haben. Er ­erkennt eine zukünftige mögliche Nutzung beispielsweise in Abstrichstellen. Er will das System der Kreisärzte­schaft ­Göppingen, die die Abstrichstelle in Eislingen betreibt, vorstellen, um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit der ­Huber Group auszuloten.

Staatssekretär Wilfried Klenk sieht das Problem, Land und Bund unter einen Hut zu bringen: „Das ist unsere große Herausforderung.“ Ob ein solches Testsystem für weitere Lockdowns Entspannung bringen könnte, sieht er verhalten: „Da müssen wir uns mit Herrn Huber intensiver unterhalten, denn damit sein System landes- oder bundesweit funktionieren kann, sind viele Schnittstellen erforderlich.“ Thomas Görtler, Business Development Manager bei der Huber Group, sieht aus technischer Sicht kein Problem, dies sei eher eine Frage der Politik.

Huber selbst verwies darauf, dass sein System nicht nur für die aktuelle Corona-Pandemie einsetzbar ist, sondern für jede andere Virenepidemie, also etwa für eine Grippewelle. Obendrein sei Smart Health Care als Impfkontrolle einsetzbar: „Wir könnten die Qualität jeden Impfstoffes in Studien offenlegen.“ Auch andere Statistiken sind mit der Software problemlos machbar, unterstrich er. Um die Einschränkungen von Lockdowns so klein wie möglich halten zu können, seien schnelle Informationen erforderlich. „Kurze Zeitfenster sind der wesentliche Faktor“, sagte die Geislinger CDU-Landtagsabgeordnete ­Nicole Razavi. Sabine Graser-Kühnle