Weilheim und Umgebung

Schneller als der Schall

Soll ja keiner behaupten, dass es im schmucken Ortskern von Weilheim nicht schön wäre. Trotzdem ist die Aussicht, dort zwangsweise einen kalten Winterabend von 21.56 bis 22.56 Uhr verbringen zu müssen, nur eingeschränkt verlockend. Nicht einmal der örtliche Einzelhandel könnte profitieren, sind doch um diese Zeit längst alle Geschäfte geschlossen. Auf eine Bank mit Stirnlampe ein Buch lesen?

So wollte es wohl tatsächlich die VVS-Fahrplanauskunft: Abfahrt in Neidlingen mit der Linie 174 um 21.50 Uhr, Ankunft in Weilheim um 21.56 Uhr. Weiter dann erst um 22.56 Uhr, Ankunft in Kirchheim um 23.13 Uhr! – Insider wissen: Die echte Verbindung ist zum Glück viel besser, die Ankunft in Kirchheim bereits eine Stunde früher. Denn in Weilheim geht es aus dem einen Bus raus, in den anderen Bus hinein. Die Busse halten direkt hintereinander. Doch der Null-Minuten-Anschluss überforderte die Software.

Möglicherweise hat sie ein Physikmodul integriert und weiß genau, dass ein zweiachsiger Bus etwa zwölf Meter lang ist. Stehen die Busse direkt hintereinander und die Fahrgäste steigen in der Mitte aus und vorne wieder ein, müssen sie etwa eineinhalb Buslängen, also knapp 20 Meter zurücklegen. Sie müssten also schneller als der Schall sein.

„Wir arbeiten an einer Lösung“, versprach Ulli Schönthal von der Abteilung Fahrgastinformation des VVS auf gezielte Nachfrage, und meinte nicht etwa das Tempo der Gäste, sondern das Problem der Software. Und siehe da: Wer heute die Fahrplanauskunft im Netz anklickt, dem wird der nahtlose Anschluss empfohlen. Da war die VVS aber mal fast so schnell wie der Schall!

Randnotiz Peter Dietrich zum Null-Minuten-Anschluss bei der VVS-Auskunft