Weilheim und Umgebung

Schnelles Internet unter der Lupe

In Ohmden untersucht ein Fachbüro, wo es noch an der Breitbandversorgung hapert

Zwar ist Ohmden in weiten Teilen schon gut mit schnellem Internet versorgt. Klagen über zu geringe Geschwindigkeiten gibt es aber immer noch – vor allem seitens einiger Gewerbetreibender. Nun wird untersucht, wo genau es Probleme gibt und welche Lösungen möglich sind.

Gut, aber nicht gut genug: Ohmden möchte am Puls der Zeit bleiben und Lücken in der Breitbandversorgung aufdecken.Foto: Carsten

Gut, aber nicht gut genug: Ohmden möchte am Puls der Zeit bleiben und Lücken in der Breitbandversorgung aufdecken. Foto: Carsten Riedl

Ohmden. „Ohmden steht nicht schlecht da, aber auch nicht gut“, lautet die erste Einschätzung von Jürgen Herrmann. Er ist Projektleiter für Glasfasernetze bei der Breitbandversorgung Baden-Württemberg, einem unabhängigen Fachbüro, das Städte, Gemeinden und Landratsämter zum Thema schnelles Internet berät. Auch wenn viele Haushalte in Ohmden über NetCom BW schon gut versorgt sind, gibt es immer noch Bereiche, in denen die Verbindung zu wünschen übrig lässt. „Vor allem einzelne Gewerbetreibende klagen darüber, dass das Internet für ihre Zwecke nicht leistungsfähig genug ist“, weiß Bürgermeister Martin Funk.

Nun soll die Breitbandberatung Baden-Württemberg eine Analyse erstellen und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. „Der „Königsweg“ ist dabei ein flächendeckendes Glasfasernetz“, sagt Jürgen Herrmann. Helfen könne es aber auch schon, die großen Zuführungsleitungen durch Glasfaser zu ersetzen, während die Kupferleitungen zu den Häusern bleiben.

„Das Land Baden-Württemberg fördert den Ausbau des Glasfasernetzes dort, wo es eine Unterversorgung gibt“, erläutert der Fachplaner. Als unterversorgt gilt eine Kommune derzeit, wenn sie nicht flächen­deckend mit 30 Megabit pro Sekunde versorgt ist. Sollte sich die Vermutung bestätigen, dass es in Ohmden Verbesserungsbedarf gibt, ist Handeln angesagt: „Ich würde dringend davon abraten, nichts zu tun“, betont Jürgen Herrmann. Das sieht auch Ohmdens Bürgermeister Martin Funk so: „Das Thema Breitband wird immer wichtiger.“ Noch vor wenigen Jahren habe man bei einer Verbindungsrate von einem Megabit pro Sekunde von „weißen Flecken“ gesprochen. Heute liege der Wert beim 30-fachen. Da mitzuziehen, sei auch für kleine Gemeinden essenziell, um ihre Attraktivität zu wahren: „Wir müssen am Puls der Zeit bleiben.“ Dass die Entwicklung beim mobilen Datenverkehr rasant verläuft, bestätigt Jürgen Herrmann: „Das Datenvolumen hat sich in drei Jahren verdreifacht.“

Bestätigt sich eine Unterversorgung, winken der Gemeinde Ohmden Zuschüsse vom Land für den Ausbau des Glasfasernetzes. „Es würde sich auch eine interkommunale Zusammenarbeit mit Holzmaden anbieten, um Synergieeffekte zu nutzen“, sagt Jürgen Herrmann. Der Nachbarort lässt derzeit ebenfalls eine Konzeption bei dem Fachbüro erstellen.

Ob und was die Gemeinde Ohmden dann für ein schnelleres Internet tut, steht jedoch auf einem anderen Blatt: „Wir liefern nur die Analyse. Über das weitere Vorgehen entscheidet der Gemeinderat“, so Herrmann.