Im Frühjahr soll die Sanierung der Ohmdener Grundschule beginnen – Platzmangel bleibt ein Problem
Schulhaus wird rausgeputzt

Die Zeit von provisorischen Abstützungen und Bauzäunen ist bald vorbei: Vom Frühjahr an wird die Ohmdener Schule auf Vordermann gebracht.

Ohmden. Seit rund zwei Jahren müssen Lehrer und Schüler in der Ohmdener Grundschule mit einem Provisorium leben: Damals hatte sich herausgestellt, dass der Boden absackt, und sich eine Wand am Gebäude wölbt. Die Gemeinde ließ daraufhin das Fachwerk mit Holzbalken abstützen, um die Standsicherheit des Gebäudes zu gewährleisten.

Für die Schule bedeutet das Einschränkungen: Der größten Raum, die Lernwerkstatt, ist seither nur noch teilweise nutzbar. Doch das soll sich noch im Laufe dieses Schuljahres ändern: „In den Osterferien wollen wir mit der Sanierung beginnen“, kündigt Architekt Andreas Kommritz an. Nur wenige Monate dauern die Bauarbeiten dem Architekten zufolge. Über die Bühne gehen sollen sie vor allem in den Ferien: „Geplant ist, mit dem Ende der Sommerferien fertig zu sein.“ Martin Funk ist etwas zurückhaltender, was die Zeitplanung angeht: „Das hängt immer auch davon ab, wie es die Handwerker einrichten können.“

Dass nun endlich ein Baustart in Aussicht ist, liegt daran, dass die Gemeinde Ohmden kurz vor den Sommerferien gute Neuigkeiten erhalten hat: „Wir bekommen Zuschüsse in Höhe von 290 000 Euro vom Land“, freut sich Ohmdens Bürgermeister Martin Funk. Das ist rund die Hälfte der gut 600 000 Euro teuren Schulsanierung. „Es hat sich also gelohnt, so lange zu warten“, betont Funk. Denn unterstützt werden nur solche Maßnahmen, die nach Eingang des Förderbescheids in Auftrag gegeben wurden. „Alles, was wir vorher gemacht haben, müssen wir selbst zahlen“, erläutert der Rathauschef, etwa die Sofortmaßnahmen, um die Standfestigkeit der Schule zu garantieren.

Auch bei der Sanierung im kommenden Jahr hat die Standsicherheit oberste Priorität. „Wir beginnen mit der statischen Ertüchtigung des Gebäudes“, sagt Andreas Kommritz. Er geht davon aus, dass die Lernwerkstatt nach den Pfingstferien wieder voll einsatzfähig ist. Anschließend geht es an die Fachwerksanierung.

Auch im Inneren der Schule steht einiges an Renovierungen an: Brandschutzmaßnahmen, neue Türen, Malerarbeiten, neue Bodenbeläge, eine Verbesserung der Akustik in den Räumen, neue Sanitäranlagen und die Reparatur des Blitzableiters stehen unter anderem auf der Agenda.

„Wir werden eng mit der Schule zusammenarbeiten und versuchen, den Ablauf dort so wenig wie möglich zu stören“, versichert Architekt Kommritz. Damit auch spontan Entscheidungen getroffen werden können, hat die Gemeinde Ohmden einen Bauausschuss eingerichtet, der kurzfristig einsatzbereit ist: Neben Bürgermeister Martin Funk gehören ihm die Gemeinderäte Anja Bezler, Peter Cramer, Roland Greiner und Wolfgang Lutz an.

So froh Schulleiterin Gabriele Setz ist, dass die große Lernwerkstatt in absehbarer Zeit wieder nutzbar ist – ihr gehen die Arbeiten an der Schule nicht weit genug: „Die Sanierung der Schule beschränkt sich auf den Erhalt und die Modernisierung der Räume“, sagt sie. das Platzproblem in der Schule werde damit aber nicht behoben. „Unsere Schule erfüllt nicht einmal die Flächenvorgaben für eine Halbtagsschule – und für eine Ganztagsschule in keinster Weise“, betont die Schulleiterin. Es fehlen zusätzliche Räume für Besprechungen, Projekte oder den Kunstunterricht. Für die Schulleitung und das Lehrerkollegium bleibt quasi kaum noch Platz: „Unser Lehrerzimmer ist gerade mal halb so groß wie es sein sollte.“ Auch für eine Couch oder eine andere Sitzgelegenheit, auf der Lehrer und päda­gogische Mitarbeiter während Pausen im Ganztagsbetrieb ausspannen können, ist kein Platz, „Für Besprechungen mit allen müssen wir uns mittlerweile ganz außerhalb treffen“, sagt Gabriele Seitz.

Den Mut verliert die Schulleiterin aber keineswegs: „Wir müssen ja irgendwie klarkommen“, sagt sie und erzählt: „Wir haben jetzt auf eigene Faust einen alten Bauwagen gekauft, den wir im Rahmen einer Elterninitiative herrichten wollen.“ Er soll Ausweichmöglichkeiten im Schulalltag oder auch während der Renovierungsarbeiten bieten.

„Der Gemeinderat hat eine Aufstockung des Schulgebäudes kategorisch abgelehnt“, sagt Bürgermeister Martin Funk „Für einen Ausbau fehlt uns das Geld.“ Auch eine Containerlösung sei bislang kein Thema gewesen. „Vielleicht finden wir übergangsweise einen Ausweichraum in der Gemeindehalle“, kündigt er an.