Weilheim und Umgebung

Stadt rechnet mit Ansturm auf Bauplätze

Neubaugebiet In Weilheim beginnt der Verkauf der Baugrundstücke im künftigen Wohngebiet Gänsweide II. Am Montag rollen die Bagger an. Von Bianca Lütz-Holoch

Haben am Fuß der Limburg den ersten Spatenstich fürs Baugebiet Gänsweide¿II getan: Erschließungsträger Manfred Mezger vom Planun
Haben am Fuß der Limburg den ersten Spatenstich fürs Baugebiet Gänsweide¿II getan: Erschließungsträger Manfred Mezger vom Planungsbüro mquadrat, Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle und Rolf Gehrer, Geschäftsführer des Tiefbauunternehmens Moll aus Gruibingen (von links).Foto: Carsten Riedl

Nach jahrelangem Ringen ist es so weit: In Weilheim beginnt die Erschließung des Neubaugebiets Gänsweide II - und mit ihr der Verkauf der Bauplätze. Insgesamt 33 neue Grundstücke entstehen am Fuße der Limburg auf einer Fläche von 2,8 Hektar. Davon gehen 20 für den Bau von Einfamilienhäusern in den freien Verkauf. Anwärter dafür dürfte es mehr geben. „Das Interesse ist gigantisch“, sagt Erschließungsträger Manfred Mezger vom Planungsbüro mquadrat in Bad Boll. Die Stadtverwaltung rechnet mit zahlreichen Mehrfachbewerbungen auf einzelne Bauplätze.

Viele Bauwillige liebäugeln schon lange mit einem Häusle in dem Neubaugebiet, das einerseits nah an Stadtzentrum und Grundschule und anderseits idyllisch am Naturschutzgebiet des Weilheimer Hausbergs gelegen ist. Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle warnt jedoch vor Schnellschüssen. „Ein Haus zu bauen ist eine Entscheidung fürs Leben, das will gut überlegt und geplant sein“, sagt er. „Die Finanzierung sollte in trockenen Tüchern sein, und es passt auch nicht jedes Haus auf jedes Grundstück“, gibt er zu bedenken. Der Eingang der Bewerbungen spielt keinerlei Rolle. Zugeteilt werden die Grundstücke nach den Vergabekriterien der Stadt. In die Bewertung fließen zum Beispiel die Zugehörigkeit zu Weilheim, die Familienverhältnisse und der Ort des Arbeitsplatzes ein. „Bewerbungsschluss für die erste Zuteilungsrunde ist der 31. Januar 2018“, sagt Reiner Völlm, der bei der Stadt Weilheim für den Verkauf der städtischen Grundstücke zuständig ist.

Aber nicht nur Einfamilienhäuser sind in dem Neubaugebiet vorgesehen. Es werden auch Doppel- und Kettenhäuser sowie Mehrfamilienhäuser gebaut. „Der Gemeinderat hat außerdem beschlossen, dass es geförderten Wohnungsbau geben wird“, informiert Johannes Züfle. Dafür möchte die Stadt im Rahmen einer Ausschreibung Investoren suchen. Insgesamt sollen auf der Neubaufläche knapp 100 Wohneinheiten für geschätzt 215 Bewohner entstehen.

Wenn am kommenden Montag die Bagger anrollen, dann geht es zunächst darum, Leitungen zu verlegen und Straßen zu bauen. Letztere werden übrigens - wie schon im benachbarten Gebiet Gänsweide I - in Anlehnung an die Trauben benannt, die auf der Limburg gedeihen. So wird es in Weilheim künftig auch einen Kernerweg und einen Rieslingweg geben. Bis die ersten Wohnhäuser in der Gänsweide II in die Höhe wachsen, wird noch einmal ein Jahr ins Land ziehen: Sie entstehen voraussichtlich ab Herbst 2018.

Rund fünf Jahre hat es gedauert, das Baugebiet Gänsweide II in trockene Tücher zu bringen. Für die Verzögerungen hatten komplizierte Grundstücksverhandlungen, die Frage der Anbindung an die Bissinger Straße, die Lage direkt an den Streuobstwiesen und entsprechende Einwände des Naturschutzes gesorgt. Ende 2015 musste beispielsweise ein Baumstumpf umgesiedelt werden, in dem sich die geschützten und durch Stuttgart 21 bekannt gewordenen Juchtenkäfer eingenistet hatten.