Weilheim und Umgebung

Stadtkapelle Weilheim reist ins musikalische All

Konzert Mit „außerirdischen“ Titeln haben die Weilheimer Musiker die Zuhörer in eine andere Welt entführt.

Mit Titeln aus „Starlight Express“ und „Wicked“ begeisterte die Stadtkapelle Weilheim bei ihrem Winterkonzert.Foto: Markus Bränd
Mit Titeln aus „Starlight Express“ und „Wicked“ begeisterte die Stadtkapelle Weilheim bei ihrem Winterkonzert.Foto: Markus Brändli

Weilheim. Sowohl die Gestaltung der Plakate als auch der Programmhefte ließ vorab erahnen, dass beim Winterkonzert der Stadtkapelle Weilheim in der Limburghalle Sternenmusik geboten wird. Nur wenige bodenständige Kompositionen hatten es ins Programm geschafft, in dem ansonsten außergewöhnliche Titel wie „Jupiter“, „Starflash“, „Zodiac Dances“ und „Starlight Express“ dominierten.

Doch wer in den außerirdischen Bereich abheben möchte, muss sich erst einmal solide Grundlagen verschaffen. Daran arbeitet die Jugendgruppe der Stadtkapelle, die das Konzert mit Unterstützung einiger Mitglieder der Stammkapelle gekonnt im klar strukturierten Viervierteltakt eröffnete. Mit „Jupiter“ und „Starflash“ startete die Stammkapelle unter der Leitung von Stefan Koch ihre Reise ins All, wobei am Tuning erst noch etwas gearbeitet werden musste, bis es im zweiten Teil des Konzertes eine reibungslose Dynamik erreicht hatte.

Der Himmel ist voller Sterne, die sich aus irdischer Perspektive nachts vor dunklem Hintergrund glitzernd abheben. Und hier brillierte das Schlagwerk der Musikkapelle Weilheim, dem bei diesem Konzert eine besondere Rolle zukam. Mit Triangel, Xylofon und Glockenspiel setzten die Musiker wesentliche Akzente, mit denen sich - wie Sternenlicht - immer wieder glitzernde Elemente über den Orchesterklang legten, so zum Beispiel in „Starflash“, einem Werk, dessen Inspiration aus dem Aufeinanderprallen und Verglühen zweier Sternschnuppen entspringt und gekennzeichnet ist durch griechische Tanzelemente, orientalische Klänge und Anleihen an Ravels Bolero.

Ein bisschen Japan in Weilheim

Es folgten die „Zodiac Dances“ von Philip Sparke, eine Suite aus Miniaturtänzen, von denen jeder ein japanisches Tierkreiszeichen symbolisiert. Das Orchester präsentierte das Stück mit musikalischer Spannung bis zum spektakulären Finale.

Nach der Pause überraschte die Stadtkapelle die Zuhörer mit großer Erdverbundenheit mit dem bekannten Florentiner Marsch von Julius Fucik. Als ob diese Erdverbundenheit des Marsches auch der orchestralen Stabilität diente, stand die Intonation sicher, und das Orchester konnte zeigen, was in ihm steckt. Mit „Highlights from Wicked“ aus dem magisch-mystischen Musical „Wicked - Die Hexen von Oz“ entführte das Orchester die Zuhörer zwar nicht ins All, doch in eine magische Zwischenwelt, charakterisiert durch samtige Klarinetten- und Saxofonklänge und wie mit Glitzer aufgehellt durch Xylofon und Triangel.

Zwei Zugaben an einem Abend

Zurück ins Weltall ging die Reise dann mit „Starlight Express“, einem pulsierenden Stück voller Bewegung mit schönen Soli und jazzigen Rhythmen, bei dem das Orchester als gesamter Klangkörper pulsierte. Nach der gelungenen Darbietung eines Medleys mit Werken von Peter Maffay von Wolfgang Wössner musizierte die Stammkapelle Weilheim als Zugabe noch das Medley „Best of Mika“ mit karibischen Rhythmen, Klatschelementen und jazzigen Soli. Als die Zuhörer begeistert eine Zugabe zur Zugabe wünschten, gab die Stammkapelle Weilheim noch ein zweites Mal den Florentiner Marsch zum Besten.Gabriele Rolfs