Weilheim und Umgebung
Städtle steht im Coronajahr finanziell gut da

Etat Am Ende des Jahres hat die Stadt wohl knapp 14 Millionen auf der hohen Kante.

Weilheim. Euphorie wecken wolle er nicht. Das betonte Weilheims Stadtkämmerer Dennis Bräunle ausdrücklich. Und Bürgermeister Johannes Züfle kommentierte schwäbisch zurückhaltend: „Es könnte schlechter sein.“ Gemeint war die finanzielle Situation der Stadt Weilheim im Coronajahr 2020. Und übersetzen könnte man die Aussagen so: Das Städlte steht für die außergewöhnlichen Rahmenbedingungen außerordentlich gut da.

Ursprünglich war die Stadtverwaltung davon ausgegangen, dass am Ende des Jahres 2020 ein negatives Ergebnis stehen würde - und das war noch lange, bevor irgendjemand ahnen konnte, wie hart die Corona-Pandemie die Wirtschaft, aber auch Verwaltungen treffen würde. Auf minus 650 000 Euro, so hatte es der Haushaltsplan vorgesehen, würde sich das ordentliche Ergebnis belaufen. Tatsächlich verbessert sich das Gesamtergebnis des Ergebnishaushaltes aber voraussichtlich um 1,6 Millionen Euro auf beinahe eine Million plus.

Nun ist das Jahr zwar noch nicht vorbei, aber doch schon relativ weit fortgeschritten. „Coronabedingt haben wir den Finanzzwischenbericht später als sonst vorgelegt, um einen besseren Überblick zu haben“, sagte Dennis Bräunle im Gemeinderat. Er warnte davor, allzu übermütig zu werden. „Zum einen ist das eine Momentaufnahme, zum anderen haben wir noch viel vor uns und brauchen die Rücklagen“, sagte er im Hinblick auf weitere Großprojekte, die die Stadt in den kommenden Jahren schultern muss. Unter anderem steht der Bau der neuen Schulturnhalle bevor, aber auch in das Bildungszentrum Wühle und ein neues Feuerwehrmagazin muss die Stadt investieren, ebenso wie in den Brandschutz an der Limburghalle.

Zunächst jedoch heißt es aufatmen angesichts der guten Zahlen. Zurückzuführen sind sie zuallererst auf höhere Gewerbesteuereinnahmen, aber auch auf Einsparungen bei Unterhaltungsmaßnahmen und niedrigere Personalkostenausgaben - wegen Corona waren Stellen zum Teil später besetzt worden als geplant.

Gepaart mit dem guten Rechnungsabschluss 2019 hat Weilheim Ende 2020 voraussichtlich beinahe 14 Millionen an liquiden Eigenmitteln auf der hohen Kante - ursprünglich ausgegangen war die Stadt von knapp sechs Millionen Euro. Bianca Lütz-Holoch