Weilheim und Umgebung

Teckbahn wird schneller und barrierefrei

Modernisierung Die Bahn im Lenninger Tal fährt ins Heute: Teilweise Tempo 20 und lautes Pfeifen gibt‘s bald nicht mehr.

Teckbahn
Teckbahn Foto: Carsten Riedl

Lenninger Tal. „Verbesserungen auf der Teckbahn vorgestellt“ meldete gestern der Verband Region Stuttgart. Klingt bescheiden, hat es aber in sich: Die Triebwagen werden modernisiert, es wird schneller gefahren und alle Bahnhöfe werden barrierefrei.

„Das war am Freitag der Durchbruch“, berichtet der grüne Landtagsabgeordnete Andreas Schwarz begeistert vom Treffen mit Bürgermeistern, Vertretern der Bahn und des Verbands Region Stuttgart: „Es hat sich gelohnt, alle an einen Tisch zu bringen.“ Auch das Fazit des Nahverkehrsberaters Hartmut Jaißle ist rundum positiv: „Das klang alles sehr konkret und hoffnungsvoll.“ Zum Treffen eingeladen hatten die Bürgermeister von Dettingen und Lenningen, Rainer Haußmann und Michael Schlecht. Beide freuten sich über die konkreten Ergebnisse.

Zum Jahreswechsel 2018/19 kommen die umgebauten Regio-Shuttle RS1 mit Fahrgastinformationen außen und innen, WLAN, Videoüberwachung und zwölf statt bisher drei Fahrradabstellplätzen. Die Triebwagen erhalten neue Sitze und Dieselpartikelfilter. Im Laufe des Jahres 2019 kommt als Reserve ein viertes Fahrzeug hinzu. Mit ihm können auch Züge verlängert werden, die neuen Bahnsteige erhalten die nötige Länge. Für alle Halte von Kirchheim-Süd bis Oberlenningen ist ebenfalls bis 2021/2022 ein barrierefreier Ausbau geplant. Diese Umbauten könnten aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes für kleine Stationen finanziert werden.

Surfen in der Teckbahn: WLAN

Bisher braucht der Zug für die elf Kilometer von Kirchheim nach Oberlenningen 20 Minuten, die Streckenhöchstgeschwindigkeit liegt bei 60 Kilometern pro Stunde. Künftig soll zwischen Kirchheim und Owen mit Tempo 80 gefahren werden und bis zum Jahr 2022 werden schrittweise die Bahnübergänge modernisiert. Dadurch soll sich die Fahrzeit um etwa drei Minuten verkürzen.

Das macht auch die Anschlüsse zuverlässiger. Denn bisher ist der Übergang auf den Bus, der in Neuffen wiederum Bahnanschluss hat, recht knapp. Besonders freuen dürften sich manche Oberlenninger Schüler. Haben sie am Schluss eine Doppelstunde ohne Pause, endet ihr Unterricht um 12.50 Uhr. Das reicht nicht mehr auf den Zug, der bisher um 12.53 Uhr fährt. Drei Minuten mehr oder weniger, machen hier einen Unterschied.

 

RegioShuttle RS1: Das Modell wurde von 1996 bis 2013 produziert - und zwar knapp 500 Mal. Fast alle Exemplare sind noch im Einsatz. Wenn Schönbuchbahn, Ammertalbahn und Ermstalbahn elektrisch betrieben werden, verschwindet das RegioShuttle RS1. Peter Dietrich