Weilheim und Umgebung

Unter der Limburg entstehen 66 neue Wohneinheiten

Neubaugebiet Der städtebauliche Entwurf steht: Mit dem Baugebiet „Gänsweide III“ in Weilheim wird die Lücke zwischen Kelterstraße und Mönchweg geschlossen. Von Bianca Lütz-Holoch

Baugebiet Gänseweide III
Baugebiet Gänseweide III

Das neue Wohngebiet „Gänsweide III“ in Weilheim rückt näher: Der Gemeinderat hat den städtebaulichen Entwurf für den dritten Abschnitt des Neubaugebiets am Fuß der Limburg freigegeben. Wenn alles reibungslos läuft, liegt der fertige Bebauungsplan Ende 2021 vor. Insgesamt 66 Wohneinheiten - von Mehrfamilien- über Doppel- bis hin zu Einfamilienhäusern - sollen dort entstehen. Damit wird auch die Lücke zwischen den bisherigen Neubaugebieten Gänsweide I und II und der bestehenden Bebauung in der Kelterstraße, am Scholderplatz und im Mönchweg geschlossen.

„Das System wie in der Gänsweide II wird weitergeführt“, erläutert Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle den gestaffelten Aufbau des künftigen Wohngebiets: Im nordöstlichen Bereich - also Richtung Bissinger Straße - entstehen größere Mehrfamilienhäuser mit bis zu drei Vollgeschossen. In Richtung Limburg folgen dann niedrigere Doppel- und schließlich Einfamilienhäuser mit größeren Grundstücken.

Ins Wohngebiet gelangen die Bewohner über drei Wege: zum einen über die Limburgstraße und durch den Randbereich der Gänsweide II, über die Kelterstraße und den Mönchweg - also in jedem Fall durch vorhandene Wohngebiete. „Man muss immer durch bereits bebautes Gebiet fahren“, räumt Stadtbaumeister Jens Hofmann ein. Ideal sei das nicht, der Luxus einer direkten Zufahrt von der Bissinger Straße her - wie in der Gänsweide II - sei aber schlichtweg nicht möglich. „Es geht um einen Lückenschluss, da muss man Kompromisse eingehen“, betont Jens Hofmann.

Dass es mit der Gänsweide III - anders als beim benachbarten Vorgängergebiet - vergleichsweise schnell vorwärts geht, hat verschiedene Gründe. Abgesehen davon, dass das Verfahren beschleunigt wurde, sind zwei Punkte, die bei der Gänsweide II für Verzögerungen gesorgt hatten, bereits geklärt: der Artenschutz und der Grunderwerb. Schon frühzeitig hatte die Stadt dieses Mal die Flächenagentur Baden-Württemberg beauftragt, eine artenschutzrechtliche Prüfung und Einschätzung vorzunehmen. „So konnten wir potenzielle Konflikte rechtzeitig erkennen und den Entwurf sofort anpassen“, sagt Volker Sigel vom Stadtbauamt.

Im Osten und Westen sind deshalb auch hangabwärts Grünzonen freigehalten. „Das soll der Vernetzung von Lebensräumen dienen. Vor allem Fledermäuse brauchen sie, um in ihr Jagdgebiet zu kommen.“ Viele Bäume, die geschützten Tierarten als Wohnraum dienen, bleiben gleich von vornherein erhalten. Bei der Gänsweide II hatte die Stadt einen Baumstumpf, in dem sich die geschützten Juchtenkäfer angesiedelt hatten, umsetzen müssen. Das Gros der benachbarten Streuobstwiesen am Fuß der Limburg lässt die Gänsweide III ebenfalls unangetastet. „Dort gibt es dann auch Ausgleichsmaßnahmen. Zum Beispiel werden Nistkästen aufgehängt“, erläutert Sigel.

Auch der Grunderwerb für das künftige Baugebiet ist schneller vonstatten gegangen als bei der Gänsweide II. Lediglich ein Eigentümer wollte nicht verkaufen. Allerdings fällt sein Grundstück ohnehin nicht in den Bereich, der mit Häusern bebaut werden soll. Es wird deshalb zum Grünstreifen. „Und mit allen übrigen Eigentümern sind wir uns jetzt einig geworden“, meldet Volker Sigel.

Noch in diesem Jahr beginnt die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit. Im Sommer wird dann voraussichtlich der Bebauungsplanentwurf, mit dem das Büro „mquadrat“ aus Bad Boll beauftragt ist, ausgelegt.

Baugebiet Gänseweide III
Baugebiet Gänseweide III