Weilheim und Umgebung

Unwetter halten Rettungskräfte in Atem

176 Einsätze im Kreis Esslingen – vollgelaufene Keller und überflutete Straßen vor allem in und um Weilheim

Von Freitag, 20 Uhr, bis Samstag, 12 Uhr, hatten die Feuerwehren im Kreis Esslingen insgesamt 176 Einsätze – ausgelöst durch heftige Unwetter.

Kreis Esslingen. In Unterensingen kam es sogar zu einem Wohnhausbrand, der nach Informationen der Polizei, vermutlich durch einen Blitzschlag ausgelöst wurde. Die Feuerwehren aus Unterensingen, Oberboihingen, Nürtingen, Wendungen, Köngen und Esslingen waren zur Brandbekämpfung im Einsatz. In dem Einfamilienhaus breitete sich das Feuer schnell aus. Die beiden Frauen, die sich in dem Gebäude befanden, kamen leicht verletzt ins Krankenhaus. Am Haus entstand ein Schaden in Höhe von circa 250 000 Euro.

Umgestürzte Bäume und Wasserschäden sorgten bei den meisten Feuerwehren im Kreis für Einsätze. In und um Weilheim war der Regen so stark, dass es zu 64 Einsätzen kam. Dabei handelte es sich zum Großteil um vollgelaufene Keller.

Um 23.32 Uhr wurde die Weilheimer Feuerwehr wegen erster volllaufender Keller alarmiert. Gegen 23.45 Uhr wurden bereits 70 Liter Regenwasser auf den Quadratmeter gemessen. Die Kreisstraße nach Bissingen war total überflutet, am Federnbach bildete sich an der Fahrbahn ein gefährlicher Strudel, den nicht einmal Feuerwehrfahrzeuge passieren konnten. Eine Autofahrerin musste aus ihrem liegen gebliebenen Fahrzeug gerettet werden, sie stieg direkt in ein Feuerwehrfahrzeug um. Am Schmiedbach wurde der Dohleneinlauf an der Unteren Grabenstraße durch Treibgut verstopft. Das Gitter konnte durch den Rüstwagen nach oben gezogen werden, sodass das Wasser abfließen konnte.

In Hepsisau waren die Haldenstraße, die Untere Ortsstraße und die Bachstraße total überflutet. Hier mussten die Hepsisauer Feuerwehrleute die Lage erst sichern, bevor nach nachlassenden Niederschlägen die zahlreichen Keller leergepumpt werden konnten. Dort erlitt ein Anwohner beim Betreten des Kellers einen Stromschlag, er wurde durch die Feuerwehr bis zum Eintreffen des Notarztes erstversorgt. Mittlerweile verteilten sich die Einsatzstellen in Weilheim auf das ganze Stadtgebiet, sodass der Einsatzleiter weitere Kräfte aus Bissingen und Holzmaden nachforderte.

Bis zum Samstagmorgen waren dann 100 Liter Regen gefallen. Es kam zu Erdrutschen am Zipfelbach und in der Weinsteige. Insgesamt kamen 14 Fahrzeuge und 95 Kräfte der Feuerwehr zum Einsatz. Pausenlos erfolgten bis zum Samstagabend neue Einsätze, viele Feuerwehrleute hatten keinen Schlaf über die letzten zwei Tage.

Da neue Gewitter drohten, mussten Mitarbeiter des Bauhofs, örtliche Baggerunternehmen und die Feuerwehr die schlimmsten Schadenstellen über den Samstag beseitigen. Jedoch wird sich die Beseitigung aller Schäden noch über mehrere Wochen hinziehen.

Besonders negative Erfahrungen machten Bissinger Feuerwehrleute in der Weilheimer Innenstadt, als sie bei ihrer Hilfeleistung von mehreren Jugendlichen mit Eiern beworfen wurden. Die Werfer konnten noch nicht gefasst werden.

Die Feuerwehren Filderstadt-Bonlanden, Neckartenzlingen und Lenningen-Schopfloch wurden zur Überlandhilfe in den Nachbarlandkreis Reutlingen gerufen, um Hilfe zu leisten. Das THW Ostfildern war im Landkreis Biberach zur Überlandhilfe im Einsatz.lp/cs/pm