Weilheim und Umgebung

„Verzaubert sein in Römerstein“

Tourismus Mit einem neuen Konzept will sich die Gemeinde Römerstein zu einem neuen Urlaubsziel entwickeln.

Römerstein. In erster Linie versteht sich Bernd Richard Hinderer als „Bürgermeistermacher“. Seit den 90er Jahren unterstützt der Jurist und Redenschreiber Kandidaten auf ihrem Weg in die Kommunalverwaltung, lehrt sie den richtigen Ton, warnt vor Fettnäpfchen und rührt die Werbetrommel. Vor zweieinhalb Jahren führte ihn sein Weg aber nach Römerstein, wo er sich zu einem Ausflug in die Tourismusbranche entschloss. Seitdem macht er sich Gedanken darüber, die Gemeinde zu einem Erholungsziel ersten Ranges werden zu lassen. Er sprach mit Vereinen und Gewerbetreibenden, lud zu Bürgerversammlungen ein und klapperte mit Revierförster Steffen Genkinger die Pfade der Gemarkung ab.

Das gesammelte Wissen ist in ein 28-seitiges Tourismuskonzept geflossen. „Es ist deutlich detaillierter als das, was man üblicherweise von Tourismusagenturen zu sehen bekommt“, sagt Hinderer. Unter anderem hat er eine gut laufende Gastronomie ausgemacht, aber auch fehlende Fremdenzimmer in der Gemeinde.

Aufbauen soll das künftige Angebot auf dem Slogan „Verzaubert sein in Römerstein“. Da es keine herausragende Hauptattraktion in der Gemeinde gibt, sollen es zahlreiche kleine Stationen sein, die Besucher nach und nach anziehen. In der Praxis bedeutet das ein umfangreiches, neu beschildertes Wegenetz, das Radfahrer und Wanderer an diverse Stationen führt.

Auf der aktuellen Liste stehen 29 mögliche Standorte wie Böhringens Brauerei, die Restaurationswerkstätte von Matthias Raum, die Sommerbobbahn in Donnstetten und die Hüle in Zainingen, außerdem historische Bauten und stille Plätzchen. Die Mischung aus Natur und Kultur soll die Gemeinde wenig kosten, indem ausschließlich bestehende Ziele durch einfache Mittel aufpoliert und mittels Wanderrouten vernetzt werden.

Hinderer verweist auch auf die Notwendigkeit, auf die Angebote aufmerksam zu machen. Daran könnten sich auch die Römersteiner Bürger beteiligen, in dem sie auf Plattformen und im Internet Tipps abgeben.Nicole Wieden