Weilheim und Umgebung

Vier Fraktionen lenken Städtle

Umbruch In Weilheim hat die neue Wählervereinigung den Sprung in den Gemeinderat geschafft. Die übrigen drei Gruppierungen verlieren je einen Sitz. Von Bianca Lütz-Holoch

Stadtansicht - auf dem Turm der PeterskircheRathaus, Limburg
Stadtansicht - auf dem Turm der PeterskircheRathaus, Limburg

Künftig teilen sich nicht mehr drei, sondern vier Wählervereinigungen die 18 Sitze im Weilheimer Ratsrund untereinander auf: Die neu gegründete Bürgerdemokratische Fraktion (BDF), die aus der Bürgerinitiative pro Limburghalle hervorgegangen ist, hat den Einzug in den Gemeinderat geschafft. Sie kam bei der Kommunalwahl auf gut 18 Prozent der Stimmen und konnte auf Anhieb drei Sitze ergattern. Die übrigen drei Wählervereinigungen haben hingegen jeweils einen Sitz verloren. Damit zieht die Freie Wählervereinigung (FWV) als nach wie vor stärkste Kraft im Gemeinderat mit sechs Stadträten ins neue Gremium ein. Die Unabhängige Wählervereinigung (UWV) geht mit fünf Vertretern in die kommende Legislaturperiode, die Soziale Bürgervereinigung (SBV) mit vier.

Prozentual gesehen haben vor allem die FWV und die SBV verloren. Die FWV sackte im Vergleich zu 2014 um fast zehn Prozentpunkte ab, die SVB um sechs Punkte. Die UWV dagegen büßte lediglich knapp drei Prozentpunkte ein.

Wiedergewählt wurden 13 der bisherigen Stadträte. Neu in den Gemeinderat ziehen für die FWV der Gastronom Jesse Burgmann und für die UWV der Vertriebs- und Marketingsleiter Gunter Schilpp ein. Für die BDF wurden Jürgen Götz, Kaufmann im Ruhestand, Baggerunternehmer Hans-Peter Sindlinger und Ilse Fischer, Geschäftsführerin, gewählt.

„Wir hatten Einbußen, aber haben uns trotzdem recht gut geschlagen“, kommentiert Dr. Hansjörg Egerer (FWV) das Wahlergebnis. Die Verluste seiner Fraktion sieht er als Ansporn - „auch, um mit der neuen Gruppierung zusammenzuarbeiten“. Positiv ist aus seiner Sicht, dass mehrere neue Gesichter im Rat dabei sind.

Rainer Bauer (UWV) - mit 4 714 Stimmen wieder Stimmenkönig - bedauert zwar, dass die UWV einen Sitz verloren hat. „Unsere prozentualen Verluste sind aber nicht so groß“, sagt er: „Das bestätigt uns in unserer kritischen Gemeinderatsarbeit.“ Den Einzug der BDF wertet er als Protest nach dem Bürgerentscheid zur Hallenfrage. „Aber das ist das Spiel der Demokratie, und wir werden gut damit umgehen“, versichert er.

„Ich bin froh, dass alle bisherigen SBV-Gemeinderäte, die kandidiert haben, wiedergewählt wurden“, sagt Gerda Schrägle (SBV). Der Verlust eines Sitzes treffe die kleinste der drei etablierten Wählervereinigungen aber besonders hart. „Mich irritiert außerdem die Stimmenverteilung in der neuen Gruppierung“, sagt sie. Jürgen Götz hat nach Rainer Bauer und Dr. Hansjörg Egerer die drittmeisten Stimmen eingefahren.

Grund zu feiern hat unterdessen die BDF. „Von null auf drei Sitze - das kann sich sehen lassen“, zeigt sich Ilse Fischer (BDF) zufrieden. „Wir freuen uns, dass sich unsere Bemühungen ausgezahlt haben und wir endlich im Gemeinderat aktiv werden dürfen“, sagt sie und betont: „Wir sehen einer guten Zusammenarbeit entgegen.“

„Keine ganz große Überraschung“, ist das Wahlergebnis aus Sicht von Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle. Er ist überzeugt: „13 erfahrene und fünf neue Gemeinderäte bilden eine gute Mischung“. Die Wahl sei jedoch das eine, die Zusammenarbeit das andere. „Da bin ich gespannt drauf“, so der Bürgermeister.

Erfreulich ist aus seiner Sicht, dass über 70 Weilheimer für die Kommunalwahl kandidiert haben. Auch die Wahlbeteiligung kann sich sehen lassen. Sie lag bei 61,48 Prozent. 2014 waren es noch 52,81 Prozent gewesen.

Stadtansicht - auf dem Turm der PeterskircheRathaus
Stadtansicht - auf dem Turm der PeterskircheRathaus

Fast zwei Drittel der Räte in Hepsisau sind neu

In den Hepsisauer Ortschaftsrat kommt Bewegung: Nur drei der acht bisherigen Mitglieder sitzen auch künftig im Gremium. Verändert hat sich zudem die Sitzverteilung: Die UWV erreichte 43 Prozent der Stimmen und erhält nun vier statt drei Sitze im Ortschaftsrat. Die FWV bleibt bei drei Sitzen - mit einem Ergebnis von 39 Prozent. Die SBV hat nur noch einen Sitz. Sie kam auf knapp 18 Prozent. Neu in den Ortschaftsrat gewählt wurden für die UWV Timo Schumann, Bernhard Heitz und Tabea Keppler, für die FWV Thomas Baur und Stefanie Haufe. Wiedergewählt wurden Ortsvorsteher Hartmut Hummel (UWV), Jochen Fischer (FWV) und Antje Allner (SBV). Die Wahlbeteiligung lag bei 71,25 Prozent.bil