Weilheim und Umgebung

„Vize“ mit Weitblick und Offenheit

Karl Mohring ist für seine 40-jährige Tätigkeit im Weilheimer Gemeinderat geehrt worden

Es kommt nicht allzu oft vor, dass ein Kommunalpolitiker mit der Ehrenstele des Gemeindetags ausgezeichnet wird. Der Weilheimer Stadtrat Karl Mohring hat diese besondere Anerkennung nun für seine 40-jährige Gemeinderatstätigkeit erhalten.

Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle (rechts) ehrte Karl Mohring für seine 40-jährige Gemeinderatstätigkeit - und  dankte dess
Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle (rechts) ehrte Karl Mohring für seine 40-jährige Gemeinderatstätigkeit - und dankte dessen Frau Sybille, dass sie das Engagement ihres Mannes immer mitgetragen habe. Foto: Marcel Launer

Weilheim. „Seit 40 Jahren stellen Sie sich in den Dienst der Allgemeinheit, prägen die Geschicke und die Entwicklung der Stadt mit“, sagte Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle. Für diese „äußerst selten erreichte Lebensleistung“ überreichte er Karl Mohring die Ehrenstele, die höchste Auszeichnung des Gemeindetags.

„Das Amt des Stadtrats ist kein geringes“, betonte Johannes Züfle. Unzählige Stunden habe Karl Mohring in den vergangenen vier Jahrzehnten in sein Amt zum Wohle der Stadt investiert. Gefordert gewesen seien Einsatz, Standfestigkeit und manchmal auch eine dicke Haut. „Als Chef eines Betriebes waren Sie es gewohnt, Entscheidungen zu treffen, die nicht überall auf Gegenliebe stoßen“, ging der Bürgermeister auf die Stärken Karl Mohrings ein. Stets habe er Sinn für Kameradschaft bewiesen, das Miteinander und gegenseitigen Respekt über Fraktionsgrenzen hinweg hochgehalten. Der begeisterte Globetrotter habe nicht nur bei Reisen, sondern auch in der Kommunalpolitik über den Tellerrand hinausgeschaut, Weitblick und Offenheit gegenüber Ideen und Lösungen gezeigt. Auf Basis von Sachargumenten habe Karl Mohring auch schwierige und wegweisende Entscheidungen mitgetragen, etwa als es um den Bau der Lindachsporthalle und des neuen Rathauses ging.

Schon seit 21 Jahren bekleidet Karl Mohring außerdem das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters. „Auch das ist eine selten erreichte Zahl an Jahren“, betonte Züfle. In dieser Funktion sei der Stadtrat beispielsweise städtischer Vertreter bei der Landeswasserversorgung und der Kornberggruppe, also der Eislinger Wasserversorgung, gewesen und habe an Zähringertreffen teilgenommen.

Dass Karl Mohring sich überhaupt hat aufstellen lassen, sei keine Selbstverständlichkeit gewesen. 1975 wurde der Weilheimer erstmals in den Gemeinderat gewählt – als junger Familienvater, Handwerksmeister und Mitglied der Feuerwehr. „Das verdient Anerkennung“, zollte Züfle seinem „Vize“ Respekt.

Wie außergewöhnlich die Leistung Karl Mohrings ist, darauf machte der zweite stellvertretende Bürgermeister Rainer Bauer in seiner Rede aufmerksam: „In Weilheim war zuvor noch nie jemand 40 Jahre im Gemeinderat.“

„Es war Neugier“, erinnerte sich Karl Mohring an seine Anfänge im Gremium zurück. Die Freien Wähler hätten ihn gefragt, ob er kandidieren wolle – und er habe ja gesagt. Auf etwa 52 Jahre schätzt er das Durchschnittsalter des damaligen Gemeinderats. „Ich war der Jungspund zwischen all den Altgedienten“, so der heute 69-Jährige. Über 30 Jahre lang habe er Altbürgermeister Hermann Bauer begleitet und seit sieben Jahren nun Johannes Züfle.

Langweilig sei es ihm in den vergangenen 40 Jahren nie geworden. „Es gab viel Gelegenheit, sich einzubringen, viele große Themen und viel zu lernen.“ Ein großes Anliegen sei ihm immer das gute Miteinander gewesen – ob als Gemeinderat, Bürger oder Stellvertreter. Seine praktische Lebensregel frei nach Konfuzius brachte Karl Mohring in einem Wort auf den Punkt: „Gegenseitigkeit“.