Weilheim und Umgebung
Von fünf Kandidaten ziehen vier in den Wahlkampf

Bürgermeisteramt Vor der Bewerberrunde am 26. November hat Nicole Gutenberger zurückgezogen.

Neidlingen. Schon vor der Vorstellung der Kandidaten am Freitag, 26. November, haben sich die Reihen im Rennen um das Bürgermeisteramt in Neidlingen gelichtet. Nicole Gutenberger aus Grafenberg hat sich nach eigenen Angaben aus „persönlichen Gründen“ aus dem Wahlkampf zurückgezogen. Zwar steht sie noch auf der Wahlliste und ist wählbar, weil die Frist für eine Rücknahme der Kandidatur abgelaufen war. Der Gemeinde hat sie aber mitgeteilt, dass sie bei einer Neuwahl nicht zur Verfügung stehen würde.

Somit bleiben noch vier Männer im Alter von 28 bis 53 Jahren als potenzielle neue Bürgermeister übrig. Der einzige Neidlinger unter ihnen heißt Peter Geiß. Der dreifache Familienvater ist zwar gebürtiger Kirchheimer und in Weilheim aufgewachsen. Der Projektingenieur fühlt sich aber seiner Wahlheimat, dem Geburtsort seiner Frau, seit 1999 eng verbunden. „Der Ort liegt mir am Herzen“, sagt er. Geiß hat sich nach Robert Böhnel und Maximilian Sigel als Dritter beworben. „Aus der Gemeinde, mit der Gemeinde, für die Gemeinde", lautet sein Motto. „Ich würde mich für die Fahrbahnsanierung einiger Nebenstraßen und für einen Naturkindergarten einsetzen“, sagt der Familienvater. Über seine drei Kinder im Alter von fünf bis 14 Jahren ist er in den Sportvereinen gut vernetzt. Dass er noch keine Verwaltungserfahrung hat, sieht er nicht als Nachteil. „Im Rathaus arbeitet ein gutes Team, da kann man sich mit viel Engagement einarbeiten“, ist er überzeugt. Peter Geiß bringt dafür reichlich handfeste Berufserfahrung mit: Der gelernte Feinblechner hat als Maurer, Blechschlosser und Monteur gearbeitet und ist als staatlich geprüfter Maschinenbautechniker heute für einen Autokonzern tätig. Der Wahltag könnte für ihn ein doppelter Grund zum Feiern sein: Denn dann wird er 53 Jahre alt. Das Amt des Neidlinger Bürgermeisters wäre für ihn wohl das schönste Geschenk. Er betont auch: „Ein anderer Ort käme für mich nicht infrage“.

Ausschließlich auf Neidlingen festgelegt ist Kandidat Nummer fünf zwar nicht, der „last but not least“ am letzten Tag der Frist seine Bewerbung abgab. Schließlich hatte sich Jürgen Ebler im vergangenen Jahr auch um den Bürgermeisterposten in Zwiefalten beworben. Der Hauptkommissar hat sich Neidlingen aber mit Bedacht für seine nächste Kandidatur ausgesucht. „Die Gemeinde hat genau die richtige Größe“, sagt er. „Hier kann man noch mit den Bürgern ins Gespräch kommen und manche Dinge im persönlichen Gespräch klären, das gefällt mir“, sagt er. 

Als Diplom-Verwaltungswirt geht der 44-jährige Jürgen Ebler mit etwas mehr Erfahrung ins Rennen. Der Polizeihauptkommissar kommt aus Hülben, lebt dort mit Frau Simone und drei Kindern im Alter von neun, zwölf und 14 Jahren und ist Leiter der Polizeidienststelle in Bad Urach. Sollte es mit der Wahl klappen, würde er mit der Familie mittelfristig umziehen. Kurzfristig hat er schon mal mit den Vereinen im Ort Kontakt aufgenommen, vom Sport- über den Musikverein bis zum DRK, und ein sportliches Besuchsprogramm aufgestellt. Auch einen Infostand am Dorfladen sowie eine Bürgerfragestunde im Gasthof Lamm wird es geben, sofern die Entwicklung der Corona-Infektionen ihm keinen Strich durch die Rechnung macht. Vor Amtsinhaber Klaus Däschler hat Jürgen Ebler großen Respekt: „Er hat sehr gute Arbeit geleistet.“ Deswegen gehe es um Kontinuität, wobei der Breitband-Ausbau und der Ausbau des Ortskern schon auf den Weg gebracht seien. 

Am Freitag, 26. November, haben die Neidlinger dann Gelegenheit, die höchstwahrscheinlich vier Kandidaten genauer unter die Lupe zu nehmen. Um 18 Uhr startet die Hybridveranstaltung mit Präsenz in der Reußensteinhalle und online. Eine Anmeldung ist notwendig. Pro Haushalt können sich zwei Personen anmelden: telefonisch unter der 0 70 23/90 02 30 oder per Mail an gemeinde@neidlingen.deThomas Zapp