Weilheim und Umgebung

Von genießerisch bis ambitioniert

Die vielfältigen Touren beim 15. Weilheimer Kirschblütentag waren gefragt wie nie zuvor

Sandra Schöne, Vorsitzende des Vereins Stadtmarketing, hatte gestern beim Weilheimer Kirschblütentag den großen Überblick und sagte die Touren an. Das war bei der 15. Auflage dringend nötig, denn der Andrang war rekordverdächtig.

15. Weilheimer Kirschblütentag - Am Start
15. Weilheimer Kirschblütentag - Am Start

Weilheim. Den richtigen Termin für den Weilheimer Kirschblütentag zu finden, ist gar nicht so einfach. Er darf nicht in den Osterferien sein und nicht auf die Konfirmation in der Peterskirche fallen. Hinzu kommen die Schwankungen bei Witterung und Pflanzen. Nach hinten, so Bürgermeister Johannes Züfle, sei das Risiko geringer, auf die Kirschblüte folgten Äpfel, Birnen und Zwetschgen, irgendetwas blühe immer. Festgelegt werden muss der Termin schon eineinhalb Jahre vorher. Mit dem Besuch war der Rathauschef gestern extrem zufrieden. Die einzelnen Touren erreichten bis zu 40 Teilnehmer.

„Wer kommt aus dem Landkreis Esslingen?“, wollte Züfles Vorgänger Hermann Bauer zu Beginn seiner Stadtführung wissen. Auch Besucher aus Göppingen und anderswoher hatten sich eingefunden. Wo startet denn der Panoramaweg? Der sei schon weg, antwortete die Erste Vorsitzende des Stadtmarketingvereins, Sandra Schöne. Doch nein, gemeint war die E-Bike-Tour über 15 Kilometer auf dem Höhenweg; die Teilnehmer versammelten sich gerade.

Noch einen Kilometer länger war die neue Albtraufgänger-Wanderung mit dem ebenfalls recht neuen Verein „Die Bergziegen“. Geplant waren fünf Stunden und eine eventuelle Einkehr im Deutschen Haus. Bei der Tour „Mountainbike schwer“ waren auf 35,5 Kilometern mehr als 700 Höhenmeter zu bewältigen. Hilfe gefällig? Die E-Bike-Ausstellung vor der Peterskirche präsentierte gefederte Prachtexemplare mit Preisen von fast 5 000 Euro. Bei der „Radtour für Genießer“ nach Hepsisau und Neidlingen waren sie eher nicht erforderlich.

Das Evopäd-Indoortraining in der Schlossscheuer war zum Schnuppern gedacht, denn in Kürze beginnt der Bau der sieben Trainingsstationen – von der Fischwippe bis zum Labyrinth – draußen in den Weilheimer Hofgärten. Acht Stationen waren beim Geocaching mit dem Amt für Geoinformation und Vermessung des Landratsamts anzulaufen, um den Standort der neunten Station zu erhalten. Dort verbarg sich das Lösungswort, mit dem die Teilnehmer sich am Stand einen kleinen Preis abholen konnten. Die 27 Leihgeräte reichten dort locker aus.

Gemütlich ging es bei der Pferdekutschenfahrt zu. Schwierig war allerdings das Wenden auf dem engen Platz vor dem Rathaus, schließlich hing ein großer Wagen mit Kindern und Erwachsenen dran.

Apfelchips aus dem schwäbischen Streuobstparadies waren bei Cornelia Schaul und Ernst Frank, beide Kulturlandschaftsführer Streuobstwiesen, zusammen mit einer kostenlosen Apfelsaftprobe zu bekommen.

Bei der ersten öffentlichen Weilheimer Kinderführung gab es für die Kinder, passend zur Limburg-Sage, kleine Drachen, extra von den Landfrauen gebacken. Ritter Georg und der Drache Limbi aus Holz, von der Firma Ostheimer gestiftet, wurden an einen der Weilheimer Kindergärten verlost. Beim Zähringer Markt im Herbst wird dann der nächste Kindi ausgelost, zu dem der stolze Ritter reitet.

Die nicht ganz so Verfrorenen wagten, an den vielen Bewirtungsangeboten örtlicher Gastronomen draußen zu sitzen. Wer die Blütenpracht drinnen vom gemütlichen Sessel aus sehen wollte, konnte das auf der großen Leinwand im neuen Weilheimer „Kinole“ tun.

Gesportelt wurde nicht nur in der Natur, sondern auch auf dem Weilheimer Marktplatz.Fotos: Peter Dietrich
Gesportelt wurde nicht nur in der Natur, sondern auch auf dem Weilheimer Marktplatz.Fotos: Peter Dietrich
Die Evopäd-Stationen in der Schlossscheuer waren zum Schnuppern gedacht.
Die Evopäd-Stationen in der Schlossscheuer waren zum Schnuppern gedacht.