Weilheim und Umgebung

Von wegen alles Käse

Reichhaltiges regionales Angebot beim Weilheimer Käsemarkt – Regenguss leert den Marktplatz

Es gab Zeiten, da beschränkte sich die Käseauswahl in vielen deutschen Kühlschränken auf Gouda und Edamer. Dabei gibt es allein vor der heimischen Haustür eine vielfältige Auswahl.

NICOLE MOHN

Weilheim. Kuh, Büffel, Schaf oder Ziege: Allein beim Grundstoff für den Käse gibt es eine Vielfalt von Varianten. An den Ständen auf den Weilheimer Marktplatz bot sich Gelegenheit, die verschiedensten Käsearten zu probieren.

In der Hofkäseschule vom Hof Hepperle köchelt derweil Milch auf kleiner Flamme vor sich hin. Nicole Fernow nutzt die Zeit, in der der Käse ausdickt, um ihren jungen Schülern verschiedene Milchsorten zum Kosten zu geben. „Was meint ihr, von welchem Tier stammt diese Milch“? fragt sie in die Runde. Lars verzieht den Mund: „Schmeckt gar nicht“, meint er. Und auch die anderen sechs Probanden sind nicht gerade begeistert. „Das ist Ziege“, sind sie sich weitgehend einig. Doch damit liegen sie falsch: Vom Schaf stammt das erste Probiererle. „Die schmeckt doch eigentlich recht süß“, wundert sich Nicole Fernow über die gerümpften Nasen.

Zusammen mit den Kindern macht sie sich in der Hofkäseschule nun an die Frischkäse-Produktion. Dazu muss die eingedickte Milch erstmal gebrochen werden, dann wird er in die herzförmigen Formen gelegt und noch nach Geschmack gewürzt. „Kann man auch Kaba-Käse machen“, fragt eines der Kinder. „Das kannst du ja zu Hause mal ausprobieren“, schlägt die Käsefachfrau vor.

Doch von wegen alles Käse auf dem Weilheimer Käsemarkt. Neben den verschiedensten Genüssen von Frischkäse bis zum herzhaften Hartkäse gibt es noch viele andere Genüsse zu entdecken. Wildspezialitäten, frisch Gebackenes oder edel Gebranntes haben die Händler auf dem Marktplatz an ihren Ständen im Angebot. Am Brunnen haben zudem die zwei Musiker der „Swingologie“ ihre Instrumente ausgepackt und greifen in die Saiten.

Klug war, wer den frühen Vormittag für einen Besuch auf den Käsemarkt nutzte. Denn gegen Mittag vermieste ein ordentlicher Regenguss den Besuchern den Käsegenuss gewaltig und der Marktplatz leerte sich zusehends. Doch nachdem die Wolken ihre Last abgeladen hatten, blinkte schon bald der Himmel wieder blau – und die Händler wie Genießer kamen wieder voll auf ihre Kosten.