Weilheim und Umgebung

Waldkindi löst großes Echo aus

Betreuung Die Holzmadener Elterninitiative stößt auf positive Resonanz. Die Verwaltung verfolgt weiterhin den Umbau der Hausmeisterwohnung zur Krippe. Von Anke Kirsammer

Kleine Entdeckerrunde: In Waldkindergärten gibt es jede Menge zu erforschen.Foto: Carsten Riedl
Kleine Entdeckerrunde: In Waldkindergärten gibt es jede Menge zu erforschen.Foto: Carsten Riedl

Ins Thema Waldkindergarten in Holzmaden kommt Bewegung: Für Mai nächsten Jahres gibt es 15 Interessenten, für November 20 und für September 2019 sogar 28. Die Zahlen hat Bürgermeisterin Susanne Jakob im Gemeinderat bekannt gegeben. „Der Rücklauf hat mich überrascht. Ich freue mich, dass aus der Initiative was zu werden scheint“, so die Rathauschefin.

Angestoßen durch eine Planungswerkstatt im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzepts, hatte sich im Sommer eine Elterninitiative für einen Naturkindergarten gegründet. Um für ihre Idee zu werben, organisierte die siebenköpfige Initiative vor drei Wochen in der Gemeindehalle einen Infoabend mit dem Waldkindergarten-Pionier Rudolf Hettich.

Der Eröffnung eines Waldkindis steht die Rathauschefin aufgeschlossen gegenüber. In der nächsten Gemeinderatssitzung am 13. November möchte sie das Thema auf die Tagesordnung setzen und die Einrichtung eines Waldkindergartens beschließen lassen. Offen ist allerdings, wer die Trägerschaft für die alternative Kindergartenform übernimmt. „Dass es ein Verein macht, kann ich mir nicht vorstellen“, so Susanne Jakob. Das entspricht im Übrigen auch nicht dem Willen der Eltern. Geklärt werden muss deshalb, ob die Kirchengemeinde - die Trägerin der beiden bestehenden Kindergärten ist - oder die bürgerliche Gemeinde die Trägerschaft übernimmt.

Für einen Waldkindergarten macht sich Susanne Jakob auch deshalb stark, weil die Gruppen in den Kindergärten See- beziehungsweise Schillerstraße aus allen Nähten platzen. Bedarf gibt es insbesondere für die Betreuung von Krippenkindern. Ein Waldkindergarten würde zwar nur über Dreijährige aufnehmen, könnte die bestehenden Gruppen aber dennoch entlasten.

Um den Bau einer Krippe wird die Urweltgemeinde trotzdem nicht herumkommen. Noch vor einem Monat hatten Rat und Verwaltung große Fragezeichen hinter die Idee gemacht, die ehemalige Hausmeisterwohnung der Grundschule zu einer Krippe umzubauen, da sich dort der Boden hebt. Wie Susanne Jakob erklärt, hat sich der Verdacht durch Kernbohrungen zwischenzeitlich erhärtet. Sie möchte dennoch am Umbau der Wohnung festhalten und dort zehn Krippenplätze schaffen. Auch dieser Punkt wird in der November-Sitzung auf der Tagesordnung stehen. Die Bürgermeisterin gibt sich optimistisch: „Ich bin zuversichtlich, dass wir nächstes Jahr alle Kinder mit Plätzen versorgen können. Wir sind auf dem Weg zu einem guten Ergebnis.“