Weilheim und Umgebung

Weg frei für Lärmaktionsplan

Die Gemeinde Holzmaden nimmt sich ausführlich des Themas Lärm an

Die Urweltgemeinde nimmt die Erstellung eines Lärmaktionsplans in Angriff. Darin sollen nicht nur die Hauptlärmquelle A 8, sondern auch L 1200 und K 1201 berücksichtigt werden.

Die Bundesautobahn A¿8 stellt die Hauptlärmquelle Holzmadens dar. Bei der nun in Auftrag gegebenen Lärmaktionsplanung der Gemein
Die Bundesautobahn A¿8 stellt die Hauptlärmquelle Holzmadens dar. Bei der nun in Auftrag gegebenen Lärmaktionsplanung der Gemeinde werden aber auch die Landesstraße L¿1200 und die Kreisstraße K¿1201 berücksichtigt.Foto: Werner Feirer

Holzmaden. Lärm wird als „ein vorrangiges Umweltproblem“ eingestuft. EU-weit hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass schädliche Auswirkungen durch Umgebungslärm verhindert oder gemindert werden müssen. Der Gemeinderat ließ sich das mögliche Vorgehen für den Lärmaktionsplan bereits im Mai von Gutachter Jürgen Roth, Experte für Straßenverkehrslärm beim Büro Soundplan in Backnang, erläutern. „Wir sind gesetzlich zum Handeln verpflichtet“, betonte Bürgermeisterin Susanne Jakob.

In Holzmaden gilt die Bundesautobahn A 8 als Hauptlärmquelle. Für die Autobahnen hat die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) bereits Lärmkarten aufgestellt, die notwendigen Daten für einen Lärmaktionsplan liegen also vor. Von der Bevölkerung werden aber auch die Landesstraße L 1200 und die Kreisstraße K 1201 als störende Lärmquelle eingestuft. Die notwendigen Daten müssen noch erhoben werden.

Das Büro Soundplan wird nun damit beauftragt, die Grundlagen für die Lärmaktionsplanung auszuarbeiten. Ein weiteres externes Büro wird mit der benötigten Verkehrsanalyse beauftragt. Die Gemeinderäte befürworteten den Einstieg in die Planung. Vorgesehen sind eine Ergebnispräsentation und eine breite Beteiligung der Bürgerschaft. Verwaltung und Gemeinderat hoffen, dass durch die Lärmaktionsplanung der Landkreis, das Land oder der Bund zu konkreten Maßnahmen verpflichtet werden können. Dieter Fischer von der Freien Wählervereinigung (FWV) sprach sich außerdem erneut dafür aus, die Weilheimer Straße in die Analyse mit einzubeziehen, auch wenn sie nicht unmittelbar Gegenstand der Lärmaktionsplanung ist: „Es kommt dort immer wieder zu Diskussionen über die Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern.“ Rainer Stephan von der Holzmadener Bürgerliste (HBL) befürwortete den Vorschlag: „Als Gemeindeverbindungsstraße hat sie eine andere Qualität, die wir nicht außer Acht lassen sollten.“

Bei der Prüfung der beiden Angebote zur Verkehrszählung entschied sich der Gemeinderat für die ausführliche Variante, die neben einer Videoerfassung über 24 Stunden an bestimmten Knotenpunkten auch eine Radardauerzählung über eine gesamte Woche enthält. „Ich halte es für wichtig, auch den Nachtverkehr mitzubekommen“, erklärte Steffen Stark (FWV). „Bei einer einzelnen Zählung über wenige Stunden hätten wir nur eine Einzelprobe“, meinte Manfred Ott (HBL). „Eine Mischprobe halte ich für wertvoller und aussagekräftiger.“

Der Gemeinderat genehmigte schließlich einstimmig die außerplanmäßige Ausgabe von 10 600 Euro für die Erstellung der Lärmaktionsplanung durch das Büro Soundplan und weitere rund 8 500 Euro für die ausführlichen Verkehrszählungen auf der L 1200 und der K 1201 sowie der Weilheimer Straße.

In der Kalenderwoche 25 wurde mit den Zählungen begonnen. Mittels Radar werden eine Woche lang in der Ortsdurchfahrt und am Kreisverkehr in der Bahnhofstraße Geschwindigkeit und Anzahl der Fahrzeuge überwacht. Am Kreisverkehr Bahnhofstraße und an der Kreuzung an den Museen werden Videoaufnahmen gemacht, mit denen Kreuzungsströme zugeordnet werden können. Außerdem erfolgen manuelle Zählungen der Radfahrer auf dem Gemeindeverbindungsweg Weilheimer Straße/Auf der Höhe Richtung Weilheim.