Weilheim und Umgebung
Weilheim fiebert der Entscheidung entgegen

Bürgermeisterwahl Am Sonntag, 12. Februar, sind die Weilheimer ein zweites Mal dazu ­aufgerufen, an die Urnen zu schreiten. Von Bianca Lütz-Holoch

Ob Johannes Züfle oder Hendrik van Woudenberg - wer bei der Neuwahl in Weilheim am kommenden Sonntag das Rennen macht, ist offen. Fest steht jedoch eines: „Dieses Mal wird ein Bürgermeister gewählt“, sagt Weilheims Ordnungsamtsleiter Helmut Burkhardt. Denn anders als im ersten Wahlgang ist in der zweiten Runde für einen Sieg keine absolute Mehrheit mehr notwendig: „Der Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnt“, so Burkhardt. Das Wichtigste aus seiner Sicht ist, dass möglichst viele Weilheimer ihr Kreuzchen machen. „Nur durch eine starke Wahlbeteiligung gibt es ein deutliches Ergebnis“, betont er und fügt hinzu: „Die Wähler sollten die Sache noch mal richtig ernst nehmen.“

Im ersten Wahlgang hatte Amtsinhaber Johannes Züfle die erforderliche absolute Mehrheit mit 49,8 Prozent knapp verpasst. Hendrik van Woudenberg landete mit 30,8 Prozent auf dem zweiten Platz. Die drei übrigen Kandidaten räumten das Feld. Am Sonntag kommt es damit zur Stichwahl.

Johannes Züfle strebt eine zweite Amtszeit als Bürgermeister an. „Mir und meiner Familie ist Weilheim sehr ans Herz gewachsen“, sagt der 36-Jährige. Er beschreibt sich als jungen, aber rathauserfahrenen Fachmann, der in Stadt, Kreis und Region sehr gut vernetzt ist. „Behörden und Verhandlungspartnern kann ich auf Augenhöhe begegnen“, so Züfle.

In den vergangenen acht Jahren habe er viel erreicht. „Gemeinsam mit Gemeinderat, Verwaltung und Bürgerschaft möchte ich die positive Entwicklung der Stadt fortschreiben.“ Entsprechend lang ist seine Liste mit Projekten. Dazu gehört etwa die Sanierung des Freibads. „Wir wollen dieses Jahr noch die Vorplanung in Auftrag geben und sie mit dem Förderverein des Freibads und der DLRG besprechen“, kündigt er an. Auch eine Bürgerversammlung soll es dazu geben. „Den Weg der Bürgerbeteiligung will ich in Weilheim konsequent weitergehen“, betont Johannes Züfle. Bürgerversammlungen wird es mit ihm als Rathauschef deshalb auch bei anderen Themen geben. So möchte er die Einwohner bei den Planungen zum Neubau der Limburgschul-Turnhalle einbeziehen, und auch bei der Gestaltung der Egelsbergstraße. „Die Planer sind schon dran, die richtige Position für die Turnhalle zu finden und werden verschiedene Varianten präsentieren“, so Züfle. Bei der Egelsbergstraße geht es neben Leitungen und Kanälen um das Thema Verkehrsberuhigung. „Dazu werden ebenfalls mehrere Lösungen vorgestellt.“ Saniert werden soll zudem die Ortsdurchfahrt in Hepsisau. Erste Planungen sehen auch den Bau von Gehwegen und Parkplätzen vor. Einen Schwerpunkt setzt Johannes Züfle zudem auf die Gewerbe- und Wohnflächenentwicklung.

Bürgermeister werden möchte auch Hendrik van Woudenberg. Der 60-Jährige hat zwar keine einschlägige Verwaltungsausbildung. „Ich bin beruflich aber sehr breit aufgestellt und decke ein viel größeres Spektrum ab, als jemand, der nur ein Verwaltungsstudium absolviert hat“, ist er überzeugt. Neben dem Lehramt und seiner Arbeit als Heilpädagoge hat Hendrik van Woudenberg Sozialmanagement studiert und arbeitet als Geschäftsführer der Ziegelhütte. Dort ist er für Personal und Gebäudemanagement zuständig, hat mit Verwaltung und Betriebswirtschaft zu tun. In seinem Wohnort Bad Boll sitzt er im Gemeinderat.

Stark machen möchte sich van Woudenberg für den Erhalt des Freibads und - soweit möglich - der Limburghalle. Aber auch in punkto Limburgschul-Turnhalle ist er zu einem Schluss gekommen: „Wir brauchen auch künftig zwei Bildungsstandorte und damit eine neue Grundschul-Turnhalle.“

Ein großes Anliegen sind ihm die Kindergärten in Weilheim. „Es hat dort in den vergangenen Jahren einen enormen personellen Wechsel gegeben“, sagt Hendrik van Woudenberg. „Da möchte ich richtig ranklotzen und für eine stabile Belegschaft sorgen.“ Einsetzen möchte er sich auch für ein flexibleres Mittagessen-Angebot im Kindergarten Bahnhofstraße.

Bürgerbeteiligung will der 60-Jährige ebenfalls großschreiben. „Um mir ein klares Bild machen und zielorientiert arbeiten zu können, brauche ich ein breites Meinungsspektrum“, sagt er. Einfließen muss vor allem bei großen Themen deshalb aus seiner Sicht neben finanziellen Aspekten und Belangen der Verwaltung auch die Meinung der Bürger.