Weilheim und Umgebung

Weilheimer müssen Wasser noch bis Donnerstag abkochen

Maßnahmen Der Wasserbefund muss drei Mal unauffällig sein. Bis dahin gilt das Abkochgebot.

Wasser sollte vor dem Weg in Glas wegen Keimen abgekocht werden. Symbolfoto

Weilheim. Wegen Verunreinigungen müssen Weilheimer seit Donnerstag das Trinkwasser abkochen. Das gilt voraussichtlich bis Donnerstag, 12. August, und kann erst nach dem Vorliegen von drei unauffälligen Trinkwasserbefunden durch das Gesundheitsamt aufgehoben werden.

Bei einer Routinekontrolle am Dienstag war festgestellt worden, dass an dem Ablauf des Hochbehälters „Boller Sattel“ des Pumpwerks Eislingen erhöhte Konzentrationen von Keimen auftraten. Am Mittwoch lag das Untersuchungsergebnis vor und wurde ans Göppinger Gesundheitsamt gemailt. „Nach Dienstschluss“, berichtet der Pressesprecher des Landratsamts, Holger Bäuerle. Deshalb wurde erst am Donnerstag beraten und geprüft. Um das Leitungsnetz zu reinigen, wird das Trinkwasser mit Chlor desinfiziert und das Leitungssystem kräftig gespült. Menschen mit einem Aquarium sollten das gechlorte Wasser nicht in die Aquarien einleiten, da es die Bakterienflora im Wasser durcheinanderbringt, was sich negativ auf die Fische auswirken kann.

Am gestrigen Freitag wurde das Trinkwasser erneut beprobt, um zu überprüfen, ob diese Maßnahmen erfolgreich sind. Erste Labor-

ergebnisse werden für kommende Woche erwartet. Die Ursache für den Störfall wird noch gesucht, berichtet der Pressesprecher des Landratsamts, Holger Bäuerle. „Aktuell werden die betroffenen Kammern des Hochbehälters geleert und anschließend die Decken und Wände kontrolliert. Zum Beispiel können Risse am Hochbehälter für das Eindringen von Oberflächenwasser in das Leitungsnetz verantwortlich sein.“

App warnte in Weilheim schneller

Für Verwunderung sorgte am Abend, dass die Nina-Warnapp des Bundes sowie die App Katwarn die Einwohner von Weilheim bereits um 18.03 Uhr informierten – die Warnung im Kreis Göppingen erschien hingegen erst um 19.46 Uhr auf den Smartphones. Der Grund dafür war laut Bäuerle, dass so viele Kommunen betroffen waren und deshalb beschlossen worden sei, die Warnungen zu bündeln. Dazu habe es am Nachmittag eine Telefonkonferenz mit allen Bürgermeistern gegeben. nwz/pm