Weilheim und Umgebung

Wer ist der Übeltäter?

Gartenjahr Im Ziergarten von Heide-Marie und Heinz Bauer ereignet sich Mysteriöses. Mitten in der Vorbereitungszeit auf die Winterruhe steht die Familie aus Holzmaden vor einem Rätsel. Von Cornelia Wahl

Vom Sonnenlicht gestreichelt: Am Teich der Familie Bauer kann man besondere Farbenspiele bewundern. Doch die Idylle wird immer w
Vom Sonnenlicht gestreichelt: Am Teich der Familie Bauer kann man besondere Farbenspiele bewundern. Doch die Idylle wird immer wieder von einem kleinen Unruhestifter gestört. Fotos: Cornelia Wahl

Es ist einer dieser Tage, die man sich für einen Goldenen Oktober wünscht: laue 20 Grad Celsius, der Himmel wolkenlos und in leuchtendem Blau. Das Sonnenlicht lässt die Blätter mal goldgelb, feurig-rot oder in scheinbar unzähligen Brauntönen strahlen. Dazu das Plätschern des Bachlaufs, das leise Klingen der Windspiele und das muntere Zwitschern der Vögel.

Von dem Federvieh gibt es eine große Anzahl im Ziergarten von Heide-Marie und Heinz Bauer in Holzmaden. Denn an diesem Nachmittag geht es dort zu wie auf einem Großflughafen. Um den Teich herum tänzelt eine Libelle. Kleiber, Spatzen, Buchfinken und Co. fliegen den Garten pausenlos an, um nach Futter zu picken. „Neuerdings haben wir immer wieder zwei Pärchen Eichelhäher“, erzählen die beiden Gartenliebhaber freudig. Und wenigstens zwei davon lassen sich auch bei ihrer Futtersuche beobachten. Auch ein Buntspecht kommt oft zu Besuch. Ist die parkähnliche Anlage im Sommer ein Paradies für Menschen, scheint sie im Herbst zum Garten Eden für Vögel zu werden.

Unruhestifter im Garten

Und doch gibt es etwas, was die Idylle ein wenig trübt. Denn zwischen Thujahecke, Farnen und der Gartenbank am Teich geschehen mysteriöse Dinge. Als die Bauers eines Morgens ihre Blicke über die Terrasse in den Garten schweifen lassen, entdecken sie, dass das Vogelhäuschen nahe der Sitzbank ohne Dach dasteht. „Das können keine Vögel gewesen sein“, vermuten die Gartenliebhaber, „dazu ist es zu schwer.“ Doch wer ist der Übeltäter, der immer wieder das Dach vom Vogelhäuschen trennt und auf den Boden wirft? Vielleicht ein Eichhörnchen? Und auch nahe der Thujahecke wurde ein Futtercontainer zerlegt und ins Gebüsch verschleppt. Die tierischen Täter für diese Sachbeschädigungen konnten bisher noch nicht auf frischer Tat ertappt werden. Und so hoffen die Bauers auf Kommissar Zufall.

Vom Sonnenlicht gestreichelt: Am Teich der Familie Bauer kann man besondere Farbenspiele bewundern. Doch die Idylle wird immer w
Vom Sonnenlicht gestreichelt: Am Teich der Familie Bauer kann man besondere Farbenspiele bewundern. Doch die Idylle wird immer wieder von einem kleinen Unruhestifter gestört. Fotos: Cornelia Wahl

Trotz aller Rätsel gibt es im Garten im Oktober viel zu tun. So haben die Bauers eigens ein Igelhäuschen gekauft. „Der Igel geht da aber nicht rein“, erzählt Heide-Marie Bauer und Heinz Bauer fügt hinzu: „Ich habe ihm sogar eines aus Schiefer gebaut und Laub hineingegeben.“ Sein Winterquartier findet das stachelige Säugetier dennoch: unter einer blauen Kommode, die dazu noch vor Wind und Wetter gut geschützt ist.

Heide-Marie Bauer hat auch im Oktober einige Pflanzen bodennah eingekürzt. Außerdem ist sie dabei, Stauden zu teilen und Ziersträucher zusammenzubinden. Für Farbe sorgen die frisch bepflanzten Baumscheiben. Dort sind rote Alpenveilchen, blühendes Heidekraut und blauer Enzian die Hingucker. Und die im Frühjahr vom Frost heimgesuchten Hortensien zeigen zarten Blütenansatz.

Erste Vorbereitungen für den Winter trifft Heinz Bauer derweil für den Teich. „Da lasse ich das Wasser etwas ab, um den Rand zu reinigen“, beschreibt er sein Vorhaben. Auch entfernt er die welken Seerosenblätter. Und immer wieder muss das ins Wasser gefallene Laub abgefischt werden. Um für die nächste Gartensaison gewappnet zu sein, holt Heinz Bauer im Kompostwerk den Kompost. Der wird dann in einer aus Einwegpaletten selbst gebauten Kiste bis zum nächsten Frühjahr gelagert.

Und da ist noch die Apfelbeere namens Nero. Die Gartenbesitzerin hofft, dass sie im nächsten Jahr viele Blüten hat und zahlreiche Früchte trägt. Denn „die sollen ja gesund sein“.

Tipps für Oktober

1. Dahlien überwintern: Nach dem Ausgraben der Dahlien vor dem ersten Frost sollten die Knollen auf Krankheiten untersucht werden. Faulige Stellen lassen sich mit einem Messer entfernen. Anschließend die Schnittstellen mit Holzkohlepulver desinfizieren. Am besten überwintern Dahlien kühl in einer Kiste mit Sand oder in einem Behälter mit feuchtem Laub.

2. Aronia pflanzen: Der Herbst bietet sich an, um die Apfelbeere, auch als Aronia bekannt, zu pflanzen - am besten vor dem ersten Frost. Die Sträucher tragen mehr Früchte, wenn sie Sonnenlicht abbekommen. Für einen vollen Austrieb sollten die Triebe, die zu eng aneinander stehen, entfernt werden. Der Schnitt sollte schräg oberhalb der Knospe angesetzt werden.

3. Pflanzen Halt geben: Jetzt ist es an der Zeit, die Ziergräser zusammenzubinden. So gelangt nur wenig Feuchtigkeit mitten in das Herz der Pflanzen. Das Zusammenbinden gibt zudem der Pflanze Halt und verhindert, dass sie im Winter auseinander- fällt.cw