Weilheim und Umgebung

Wie schwer ist der Bulle Marc?

Fest Weidetiere, die den Sommer über auf der Alb grasten, werden nun ins Tal gebracht. Das wird gefeiert: in Gammelshausen als Alm-, in Nabern als Albabtrieb. Von Inge Czemmel

Festlich geschmückt laufen die Hochlandrinder von der Schopflocher Alb nach Nabern.Archiv-Foto: Dieter Ruoff
Festlich geschmückt laufen die Hochlandrinder von der Schopflocher Alb nach Nabern. Archiv-Foto: Dieter Ruoff

Wann gibt es in Gammelshausen wieder mal einen Almabtrieb? Diese Frage stellten sich und dem Gammelshäuser Bürgermeister Daniel Kohl viele Menschen aus nah und fern. Da es einen Almabtrieb im Schwabenland eher selten zu sehen gibt, entwickelte sich der einst aus einer Wette heraus entstandene kleine Event im Laufe der Jahre zu einem Besuchermagneten, der das kleine Gammelshausen aus allen Nähten platzen ließ. 2013 lockte das Spektakel über 3 000 Menschen an.

Es war also an der Zeit, darüber nachzudenken, den bis dato vom Musikzug Gammelshausen organisierten Almabtrieb auf breitere Füße zu stellen. Bei der Neuauflage, nach dreijähriger Pause, zieht nun die Gemeinde mit allen örtlichen Vereinen an einem Strang und es gibt ein paar Änderungen.

Festlich geschmückte Tiere

Die Hauptattraktion am Sonntag, 22. Oktober, um 11 Uhr ist nach wie vor der Umzug mit den Tieren, der weiterhin federführend vom Musikzug organisiert wird. Die Zuschauer dürfen sich auf mehr als hundert festlich geschmückte Kühe, Kälber, Schafe, Alpakas und Ziegen freuen. Enden wird der „tierische Umzug“ nicht in den Ställen, sondern auf einer Weide, wo sie von den Festbesuchern bewundert werden können. „Das haben wir uns 2015 in Brigels abgeschaut“, erzählt Bürgermeister Kohl. „Auf besagter Weide wird auch Bulle Marc stehen, dessen Gewicht die Festbesucher an diesem Tag schätzen sollen.“

Kohl ist ganz glücklich, dass die Dorfgemeinschaft so gut funktioniert. „Knapp 160 freiwillige Helferinnen und Helfer werden rund um diesen Festtag im Einsatz sein“, berichtet er. Zum ersten Mal wird es beim Almabtrieb auch ein großes Festzelt geben.

35 Musiker aus der Schweiz

Beim Fest dabei sein werden diesmal auch rund 35 Musiker aus der schweizerischen Partnergemeinde Brigels. Sie gestalten den Umzug musikalisch mit und geben anschließend noch ein kurzes Platzkonzert. Ein Alphorn-Ensemble wird ein paar Lieder zum Besten geben. Die Musikanten reisen zusammen mit dem gesamten Brigelser Gemeindevorstand im typisch Schweizer Postbus an. Für musikalische Unterhaltung werden auch der Musikverein Gammelshausen und das Oberdorf-Duo sorgen. In der Sielenwangstraße erwartet die Besucher eine Traktoren- und Landmaschinenausstellung mit verschiedenen Vorführungen.

Auf dem Rathausplatz präsentieren sich die „Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf“. Geplant ist auch ein „Regionalmarkt“ mit örtlichen Erzeugnissen.

Der Albabtrieb in Nabern

Nach einem Sommer auf der Schwäbischen Alb werden am 22. Oktober zwölf schottische Hochlandrinder wieder zurück in ihr voralbliches Winterquartier getrieben. Die Rinder der Familie Devaux aus Nabern unterstützen während den Sommermonaten die Landschaftspflege im Naturschutzgebiet zwischen Ochsenwang und dem Schopflocher Hochmoor.

Den Winter verbringen die Tiere in Nabern und werden im Herbst auf die Winterweide hinabgetrieben. Der Abtrieb mündet in einen fröhlich bunten Umzug mit anschließendem Fest.

Der festliche Umzug beginnt um 11 Uhr am Parkplatz des Sportgeländes Oberer Wasen in Nabern und endet an der Feldscheuer der Familie Devaux. Musikalisch begleitet werden die Feierlichkeiten von Willi’s Blasmusik. Zudem werden Leckereien von Erzeugern aus dem Kirchheimer In- und Umland angeboten - darunter beispielsweise frisches Holzbackofenbrot, Edelbrände und Wurstspezialitäten. Aber auch die kleinen Gäste kommen auf ihre Kosten. Eine besondere Attraktion für Kinder: das geführte Ponyreiten. pm