Weilheim und Umgebung

Ziel: Weniger Verkehr im Städtle

Weilheimer Stadtverwaltung legt Pläne für Teilsperrung der Marktstraße vor

Die Gastronomie in der historischen Altstadt Weilheims befindet sich im Aufbruch. Besonders in der Marktstraße rund um das Café am Markt, dem Burgmann‘s und der Markstraße 3, die gerade umgebaut wird, ist das zu spüren. Die Stadtverwaltung nimmt dies nun zum Anlass, dem Gemeinderat eine Verkehrsberuhigung in diesem Bereich vorzuschlagen.

Wo jetzt noch der Kran vor dem Weiss‘schen Haus steht, sollen Blumenkübel künftig die Durchfahrt für Autos sperren. Foto: Jean-L
Wo jetzt noch der Kran vor dem Weiss‘schen Haus steht, sollen Blumenkübel künftig die Durchfahrt für Autos sperren. Foto: Jean-Luc Jacques

Weilheim. „Wir wollen die Wohn- und Aufenthaltsqualität steigern und die Verkehrssicherheit erhöhen“, sagt Bürgermeister Johannes Züfle. Konkret soll die Durchfahrt vor dem Gebäude Marktstraße 3 gesperrt werden. Dadurch würde von der Schulstraße in die Hirschstraße, die Marktstraße und wieder zurück in die Schulstraße ein Ringverkehr entstehen. Amtgasse und Kirchgasse wären wie seither anfahrbar, am Eingang zum Marktplatz soll aber ein Sackgassenschild frühzeitig auf die neue Situation hinweisen. Für Fahrzeuge, die dennoch den Marktplatz ansteuern, steht dort aber genügend Platz zum Wenden bereit.

Alle Gebäude und Betriebe wären weiterhin, auch mit Lastwagen, erreichbar. Für zwei Anlieger in der Brennergasse soll dafür die Zufahrt aus der Hirschstraße erlaubt werden, die auch für Rettungskräfte offen bleiben muss. Radfahrer wären von der Neuregelung ohnehin nicht betroffen, für sie soll das Durchfahrtsverbot nicht gelten.

Bereits 1996 gab es den Versuch, in diesem Bereich eine Verkehrsberuhigung durchzuführen. Nach einem Probebetrieb hatte sich der Gemeinderat aber anders entschieden. Für Ordnungsamtsleiter Helmut Burkhardt hat sich die Ausgangssituation in der Zwischenzeit stark verändert. „Mit der Tiefgarage verfügen wir über viele neue Stellplätze und die Zufahrt über die Untere Grabenstraße hat Verkehr aus dem Städtle abgezogen“, meint er. Er ist zuversichtlich, dass nun die Zeit für eine Veränderung reif ist und verweist auf einen ungewollten Probebetrieb während der letzten Wochen. Aufgrund der Bauarbeiten am Gebäude Marktstraße 3 musste die Straße für den Aufbau eines Krans gesperrt bleiben. Ein Verkehrschaos sei dadurch nicht entstanden, meint Bürgermeister Johannes Züfle, dessen Büro als idealer Beobachtungspunkt dient.

Auch Sandra Schöne, die sich innerhalb der Verwaltung um die Innenstadtoffensive kümmert, sieht in einer Verkehrsberuhigung Chancen für das Städtle. „Wir gehen davon aus, dass alle drei Gastronomen in der warmen Jahreszeit eine Bewirtung im Freien anbieten. Dafür wäre dann genug Platz und Ruhe. Das passende Ambiente bietet das Städtle ja bereits. Das wäre ein großer Beitrag zu unserem Ziel, mehr Besuchsgründe und Frequenz in die Innenstadt zu bringen. Gemeinsam mit der Verkehrsberuhigung könnten auch einige kleinere Spielgeräte für Kinder aufgestellt werden."

Für Johannes Züfle, selbst Vater kleiner Kinder, wäre das die ideale Ergänzung zu einem vielseitigen Gastronomieangebot. „Was gibt es für junge Familien besseres, als beim Bummel durch die Stadt oder bei einer kurzen Einkehr ein paar Spielgeräte vorzufinden?“ Fernab vom Verkehr und in Rufweite der Eltern ließe sich dann bestimmt gut entspannen.pm