Zwischen Neckar und Alb

200 Tonnen Sandsteine schaffen neuen Lebensraum

Landschaft Gärtner haben trotz Coronakrise Hochbetrieb: In Reudern entsteht eine 60 Meter lange neue Steinmauer.

Auch in Corona-Zeiten am Werk: Die Gärtner, die in den Reuderner Streuobstwiesen die Steinmauer erneuern.Foto: Thomas Krytzner
Auch in Corona-Zeiten am Werk: Die Gärtner, die in den Reuderner Streuobstwiesen die Steinmauer erneuern. Foto: Thomas Krytzner

Nürtingen. Von wegen alles steht still: Besonders Garten- und Landschaftsbauer profitieren von der Krisenzeit und der aufblühenden Natur. Gärten wollen verschönert werden, Natur und Landschaft müssen gepflegt werden. Und da die Arbeit fast komplett im Freien erledigt wird, bleiben die momentanen Einschränkungen weitestgehend außen vor. „Bei Aufträgen rund um Wohnhäuser herum beachten wir die Distanz von mindestens eineinhalb Meter zu den Kunden, aber auch unter den Mitarbeitern“, erklärt Albrecht Bühler, Geschäftsführer von „Baum und Garten“ . 60 Menschen beschäftigt er im Betrieb und an Kurzarbeit ist derzeit nicht zu denken. „Gerade jetzt wollen die Menschen ihre Umgebung verschönern oder erneuern“, freut sich Bühler über immer mehr Aufträge.

Für ein Projekt schlägt sein Herz aber besonders: „Wir haben von der Stadt Nürtingen den Auftrag bekommen, in den Streuobstwiesen in Reudern eine Steinmauer zu erneuern.“ Zwar gab es am Hang schon ein Gemäuer aus Sandstein, aber dieses wurde brüchig und muss nun neu befestigt werden. „Mit rund 200 Tonnen verschiedener Sandsteine, die in der Region vorkommen, machen wir den Hang wieder sicher“, erläutert Baustellenleiter Thomas Handte. Die Stadt Nürtingen füllt mit dieser Aufgabe das eigene Grünkonto auf. Mitte März begann der Abbruch der Restmauer, seit Kurzem steht bereits das Fundament: Doch der Aufbau der 1,4 Meter hohen Mauer dauert noch an. Im Zweierteam wird Stein für Stein gearbeitet. Architekt Thomas Frank hat den neuen Lebensraum extra für die Eidechsen geplant - in der Hoffnung, dass sich die Reptilien, aber auch andere Tiere, über den warmen Platz an der Sonne freuen.

Albrecht Bühler jedenfalls kann die Fertigstellung kaum erwarten: „Auch die Spaziergänger freuen sich sehr, dass hier ein neuer Lebensraum für Tiere geschaffen wird.“ Thomas Krytzner