Zwischen Neckar und Alb

Abkühlung auf hohem Niveau

Konjunktur Laut zahlen der IHK Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen legt das Wirtschaftswachstum eine Pause ein.

Symbolbild Geschäftszahlen, Grafik, Diagramm, Chart

Esslingen. Es ist nicht überraschend: Die seit Jahren stetig wachsende Wirtschaft im Landkreis Esslingen legt im Frühsommer auf hohem Niveau eine Wachstumspause ein. Nach Einschätzung der IHK Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen hätten sich die Unternehmen lange standhaft gewehrt und dem immer stärker werdenden konjunkturellen Gegenwind getrotzt.

Eine schwächelnde Weltwirtschaft, Dauerbaustellen wie der nach wie vor ungelöste Brexit, die internationalen Handelskonflikte um Zölle und Gegenzölle zwischen den USA, China und der EU sowie weiter schwelende geopolitische Krisengebiete fordern jedoch ihren Tribut: Immer mehr Unternehmen korrigieren die Umsätze und Erträge nach unten. Der Druck auf die aktuelle Geschäftslage in der Industrie, beim Handel sowie bei den Dienstleitern nimmt zu.

Lediglich ein Gewitter

Von einem konjunkturellen Einbruch zu sprechen ist allerdings verfrüht. Die branchenweiten wirtschaftlichen Kennzahlen spiegeln nach wie vor ein Wirtschaften auf hohem Niveau wider. 48 Prozent aller durch die IHK befragten Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage immerhin als gut. 42 Prozent zeigen sich mit den aktuellen Kennzahlen zufrieden. Schlechte Geschäfte melden zehn Prozent. Der private Konsum stützt die Konjunktur weiterhin. Der Arbeitsmarkt und die Löhne entwickeln sich gut.

Allerdings ist trotzdem eine gewisse Skepsis spürbar, schließlich verzeichnen die Unternehmen nach jahrelanger Boomphase erstmalig rückläufige Auftragseingänge. Zweifel hegen sie vor allem am künftigen Exportgeschäft. Mittlerweile blickt jedes vierte Unternehmen pessimistisch auf die kommenden zwölf Monate. Allerdings stehen dem mit drei Viertel der Unternehmen eine Mehrheit gegenüber, die zuversichtlich (21,7 Prozent) oder aber mit konstanten Erwartungen (52,0 Prozent) nach vorn blicken. Das könnte ein Indiz sein, dass die wirtschaftlichen Kennzahlen eher auf ein Gewitter im konjunkturellen Umfeld hinweisen als auf eine generelle Unwetterfront. Allerdings wird es angesichts weiterer weltweiter Herausforderungen für die Unternehmen nicht einfacher, sich wirtschaftlich zu behaupten. Dies gilt besonders für den Landkreis durch seine Wirtschaftsstruktur. Die hohen Produktions- und Exportquoten im Bereich Maschinenbau und Elektrotechnik werden zur offenen Flanke bei einer weltwirtschaftlichen Konjunkturabkühlung.

Besser sieht es im Bereich des Handels und der Dienstleistungen aus, die sich als stabil erweisen oder nur leichte Zeichen einer Abkühlung zeigen. pm