Zwischen Neckar und Alb

Aller Anfang ist schwer

Serie Ein weiteres Schmankerl aus unserer Reihe „Hinterm Steuer – Anekdoten rund um die Pappe“.  

Ich hatte mich zum Führerscheinunterricht im Jahre 1985 bei der Fahrschule meines Vertrauens in Ebersbach angemeldet. Ohne Frage – diese Zeit ist mit durchaus vielen amüsanten Geschichten verknüpft. Da wollte schon mal jemand seinen Wagen auf der Beschleunigungsspur parken. Glücklicherweise kam dieses Ansinnen nur im Theorieunterricht zur Sprache.

Im praktischen Unterricht, bei dem immer zwei FahrschülerInnen mit dem Lehrer im Auto saßen, punktete unser Fahrlehrer mit flotten Sprüchen wie: „Da gehen wir jetzt aber voll in die Eisen“. Allerdings beschränkte sich das Sprüche-Arsenal nicht nur auf konkrete Anweisungen, sondern weitete sich auch auf die Kommentierung der jeweiligen Fahrleistungen aus. Je nach Geschwindigkeit wollte er nur noch Beifahren, wenn er vorher einen Motorradhelm aufgesetzt habe, beim nächsten Mal stellte er die Frage, ob wir denn den Traktorführerschein machen wollten, wahlweise, wie gesagt, je nach unserer Geschwindigkeit. Wenn wir zum Tanken fuhren, sprach er das harte T wie ein weiches D aus, also fuhren wir zum Danken.

Aber das Beste war eine fast aufgelöste Fahrschülerin, die mit der Hand von der Gangschaltung des Golfs aus Versehen auf das Knie des Fahrlehrers abrutschte, was ihm nicht unangenehm war, aber unseren Wagen vollkommen ins Schlingern brachte und wir mit abgewürgtem Motor stehen blieben. Sie ließ sich kaum beruhigen und bei der Weiterfahrt kam es dann zu unkontrolliertem Einsatz von Scheibenwischer, Blinker und Hupe, vieles gleichzeitig. Der stets gelassene Fahrlehrer, der immer den „Schalk im Nacken“ mitfahren ließ, rettete die Situation und empfahl einen Fahrerwechsel, um die Gemüter zu beruhigen. Text/Foto: Helga Single