Zwischen Neckar und Alb

Aprilwetter auf dem Arbeitsmarkt

Wirtschaft Die Arbeitslosigkeit ist weiter gesunken. Gleichzeitig sind die Menschen im Schnitt länger ohne Job. 

Mal Licht, mal Schatten: Wie das Wetter, so zeigt sich auch der Arbeitsmarkt im April. Symbolbild

Kreis. Die Arbeitslosigkeit ist im April im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen weiter gesunken. Insgesamt waren im vergangenen Monat 19831 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das waren im Vergleich zu März 198 Personen oder genau ein Prozent weniger. Gegenüber April 2020 waren 1017 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Plus von 5,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 4,4 Prozent und damit 0,2 Prozent höher als im April vergangenen Jahres. In Kirchheim lag die Arbeitslosenquote jetzt bei 3,8 Prozent. 

Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen, spricht von Lichtblicken auf dem Arbeitsmarkt: „Die Frühjahrsbelebung hat sich im April fortgesetzt“, sagt sie. Die Zahl der Arbeitslosen sei weiter gesunken und liege wieder unter der Marke von 20 000. „Das hat unter anderem damit zu tun, dass Kurzarbeit nach wie vor stark genutzt wird und die Menschen in Beschäftigung hält. Außerdem senden die Betriebe mit der Meldung mehr offener Arbeitsstellen ein positives Signal.“

Es gibt aber auch eine Schattenseite: „In manchen Branchen ist es auf Grund der aktuellen Situation schwieriger, einen neuen Job zu finden. Der Arbeitsmarkt ist noch nicht so aufnahmefähig wie vor der Krise. Deshalb sind die Menschen im Durchschnitt länger arbeitslos“, so Käppel. Sie wirbt dafür, dass Personalentscheider diesen Menschen bei einer weiteren Erholung am Arbeitsmarkt die Chance auf einen Arbeitsplatz geben. Arbeitsagentur und Jobcenter könnten bei der Einstellung, einer längeren Einarbeitung oder notwendigen Qualifizierung unterstützen.

Mehr Stellen gemeldet

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im April 6 328 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Gegenüber März sind das 316 Stellen mehr. Der Zuwachs beträgt 5,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr allerdings gab es 64 Stellen weniger. Insgesamt wurden im April 1 966 Stellen neu gemeldet, also 7,7 Prozent mehr als im März. Im Vergleich zu April 2020 ist ein Zuwachs um 959 Stellen zu verzeichnen. Das entspricht einem Plus von 95,2 Prozent.

Der Ausbildungsmarkt dagegen wirft mehr Schatten als der Arbeitsmarkt. „Er ist geprägt von Unsicherheiten auf beiden Seiten“, sagt Karin Käppel.  Die Herausforderungen durch Corona hinderten manche Jugendliche daran, sich aktiv mit dem Thema Berufswahl auseinanderzusetzen. Aber: „Die Chancen auf eine Ausbildung sind trotz Corona da. Und die gilt es jetzt zu nutzen“, so Käppel. Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres wurden 4 398 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 11,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Bewerberzahlen sind mit 2 824 als Zwischenstand 28,3 Prozent niedriger als im Vorjahr.

 Kurzarbeit in vielen Betrieben

Zur Kurzarbeit liegen jetzt die Zahlen zum Oktober vergangenen Jahres vor. der zeitliche Versetz entsteht, weil Unternehmen drei Monate Zeit haben, den Antrag auf Kurzarbeitergeld bei der Arbeitsagentur einzureichen. 36 750 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben in dem Monat in 3 046 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet. Davon entfallen 2 058 Betriebe mit 25 989 Beschäftigten auf den KreisEsslingen. aa