Zwischen Neckar und Alb
Auerbach tritt für die Linke an

Personalie Der Linke-Stadt- und -Kreisrat Martin Auerbach will in Esslingen neuer Oberbürgermeister werden.

Esslingen. Pünktlich zum Start der Bewerbungsfrist für die Esslinger OB-Wahl im Juli hat ein weiterer Kandidat seinen Hut in den Ring geworfen: Nach dem Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer (SPD) geht nun der Esslinger Linke-Stadt- und -Kreisrat Martin Auerbach (44) ins Rennen. Mit seiner Kandidatur will er „dazu beitragen, dass die Wähler eine wirkliche Auswahl haben“. Bei zentralen Zukunftsthemen wie Klimaschutz, Verkehrswende, bezahlbarem Wohnraum und der Stärkung des kulturellen Lebens will Auerbach klare Akzente setzen.

Für die Esslinger Linke war klar, dass ein eigener Kandidat ein lokales Profil besitzen muss. Und da galt Auerbach als erste Wahl: Er ist als Stadt- und Kreisrat mit der Kommunalpolitik vertraut, er ist vielfältig engagiert und in der Stadt gut vernetzt. „Die ersten Reaktionen auf meine Kandidatur waren sehr positiv“, erklärt Auerbach. „Ich bin viel unterwegs in der Stadt und bin überzeugt, dass Bürgernähe nicht nur eine Floskel sein darf, sondern gelebt werden muss.“ Durch seine Arbeit in einer diakonischen Jugendhilfeeinrichtung habe er Einblick in unterschiedlichste soziale Realitäten. Er könne Menschen gut motivieren, und als ausgebildeter Mediator sei er es gewohnt, Konflikte kommunikativ und konstruktiv zu lösen: „Das kann bei strittigen Themen, wie es sie in der Kommunalpolitik immer wieder gibt, hilfreich sein.“

Gelebte Bürgernähe

Martin Auerbach ist sich bewusst, dass OB und Gemeinderäte auch unpopuläre Entscheidungen treffen müssen. „Wichtig ist, dass man die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig informiert, dass man sie in Entscheidungsprozesse einbindet und ihre Argumente ernst nimmt.“ Der OB-Kandidat will aber auch inhaltliche Akzente setzen: „Bei der Kommunalwahl 2019 haben sich die Gewichte im Gemeinderat nach links verschoben. Grüne und SPD sind den Ansprüchen aber noch nicht in der Konsequenz gerecht geworden, die sich viele gewünscht hatten.“ Dabei denkt Auerbach etwa an den Radschnellweg, die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums, den Klimaschutz oder die Verkehrswende.

Dass der neue Esslinger Oberbürgermeister sein Amt in einer Zeit antritt, in der die kommunale Kassenlage die Spielräume merklich einschränkt, kann Martin Auerbach nicht schrecken: „Es wäre ja nicht das erste Mal, dass Linke zum Zug kommen, wenn die Kassen leer sind. Und sie haben auch schon häufiger gezeigt, dass sie damit umgehen können.“ Er wolle dazu beitragen, dass nicht die Schwächsten und auch nicht der Kulturbereich darunter zu leiden habe. Alexander Maier