Zwischen Neckar und Alb

Auf 810 Metern Höhe sprudelt Wasser

Hochgehberge Der Premiumwanderweg „hochgehsprudelt“ auf Gomadinger Gemarkung bietet vielfältige Naturerlebnisse und führt dabei sowohl durch den Wald als auch über die Wacholderheide. Von Ralf Ott

Grafik: Hochgehberge

Nach Gomadingen in der Nähe vom Landesgestüt Marbach fährt man von der Region um die Teck nicht häufig zum Wandern. Dabei lockt auch dort eine schöne Wanderung der Hochgehberge-Reihe. Heimat-Urlauber, die schon die gesamte Region mit Wanderstiefeln abgegrast haben, reizt der Ausflug über die Alb durchaus. Und die Fahrt per Auto dauert von Kirchheim deutlich weniger als eine Stunde: Wer auf der B 465 Richtung Münsingen fährt und kurz vor Münsingen rechts abbiegt auf die Landesstraße 230, der hat einen der möglichen Startpunkte erreicht.

Ziel ist unter anderem der Sternberg bei Gomadingen. Er war schon immer ein lohnendes Ziel, doch mit der Streckenführung als Premiumwanderweg „hochgehsprudelt“ bietet er jetzt zahlreiche spannende Erlebnisse, versehen mit einem Zertifikat des Deutschen Wanderinstituts. Das garantiert unter anderem abwechslungsreiche Wegbeschaffenheit mit zugleich möglichst wenig asphaltierten Abschnitten.

Der Start ist an mehreren Stellen möglich: Der Wanderparkplatz Braikestal bietet sich als Einstieg an, auch jener am Sternberg ist nicht weit von der Strecke entfernt. Die Tour ist 8,7 Kilometer lang, und es sind knapp 300 Höhenmeter zu bewältigen. Das Hochgehberge-Heftle veranschlagt für die Strecke zwei Stunden und 45 Minuten. Doch wer die zahlreichen Sehenswürdigkeiten genauer unter die Lupe nehmen und die Schönheit der Natur auf sich wirken lassen möchte, sollte nicht unter Zeitdruck stehen - schließlich lautet das Motto ja auch „hoch gehen, um runter zu kommen“.

Beim offiziellen Startpunkt am Wanderparkplatz Braikestal können sich die Tourengeher zunächst auf einer Infotafel ausführlich über die geplante Runde informieren. Sie verläuft sowohl im Wald wie auch über die Wacholderheide, die so charakteristisch ist für das Terrain am Gomadinger Sternberg. Durch die Beweidung mit Schafen und Ziegen sowie der zusätzlichen mechanischen Beseitigung von Gehölzen wird der Lebensraum für Pflanzen und Tiere, die Licht und Wärme benötigen, offen gehalten. Als „durchziehende Tiere“ sorgen die Schafe obendrein für den Transport und damit die Verbreitung von Pflanzensamen. So lassen sich hier seltene Pflanzen wie die Silberdistel oder die Küchenschelle und Insekten wie der Schwarzfleckige Ameisenbläuling genauso beobachten, wie sich immer wieder schöne Blicke über die weite Landschaft der Alb ergeben.

Als Namensgeber der Tour „hochgesprudelt“ dient das „Brünnele“, das als Besonderheit in einer Meereshöhe von immerhin 810 Metern kontinuierlich frisches Wasser abgibt. Die Ursache liegt in der wasserstauenden Schicht des Melilith-Basalt eines ehemaligen Vulkanschlotes, wie der Wanderer durch eine Erläuterungstafel erfährt. Früher sprudelte die Quelle noch weitaus kräftiger, doch vor 120 Jahren ging die Schüttung in Verbindung mit dem Abbau des Basalts deutlich zurück.

Der Sternberg ist mit seinen 844 Metern der höchste Punkt der Wanderung. Das dortige Wanderheim wird durch den Albverein bewirtschaftet. Wer den Turm besteigt, kann die freie Sicht bis zu den Alpen genießen.

Infos und Kartenmaterial zur hier beschriebenen Tour gibt es im Internet unter www.hochgehberge.de.