Zwischen Neckar und Alb

Auf dem Weg zum freien Surfen

Internet Die Stadt Esslingen untersucht, wie teuer öffentliches WLAN an Markt-, Rathaus- und Bahnhofsplatz wäre.

Symbolbild

Esslingen. Beim Thema freies WLAN in der Innenstadt hat es in Esslingen lange nicht gefunkt. Während es in anderen Städten in längst ein öffentlich zugängliches Netz im Zentrum gibt, war man sich in Esslingen lange nicht sicher, ob man so etwas überhaupt will - und wenn ja, wo. Jetzt hat der Ausschuss für Technik und Umwelt beschlossen, dass die Stadt Kostenvoranschläge für WLAN an Markt-, Rathaus- und Bahnhofsplatz sowie eventuell in der östlichen Altstadt einholen soll.

Dass das freie Netz wirklich kommt, ist damit noch nicht gesagt. Denn entschieden wird erst im Dezember, wenn klar ist, welche Kosten dabei auf die Stadt zukommen würden. Deutlich wurde immerhin, dass die Räte aller Parteien öffentlichem WLAN offen gegenüber stehen. Doch selbst wenn ein solches eingeführt wird, soll es zunächst nur drei Jahre laufen. In dieser Testphase will man prüfen, ob das Projekt so angenommen wird wie gewünscht.

Zudem hofft man, mit diesem Schritt einen Impuls für privates Engagement - etwa von Innenstadthändlern - zu setzen, das zu einem Ausbau des WLAN-Netzes führt. Auch eine Beteiligung des Vereins Freifunk, der sich zum Ziel gesetzt hat, ein nicht-kommerzielles freies Netz aufzubauen, können sich Räte und Stadtverwaltung vorstellen.

Insgesamt 3 000 Euro stehen der Stadt nun zur Verfügung, um die Kostenvoranschläge einzuholen. Das Esslinger Stadtmarketing hat im Vorfeld zusammen mit dem Referat für Wirtschaftsförderung überlegt, an welchen Orten öffentliches WLAN welcher Zielgruppe am meisten nützt. Der Technikausschuss entschied sich für die sogenannte mittlere Kompromisslösung. Diese sieht die Einrichtung von öffentlich zugänglichem WLAN am Markt- und Rathausplatz sowie am Bahnhofsplatz vor. Allerdings forderten Freie Wähler und FDP unter Zustimmung ihrer Ratskollegen, die östliche Altstadt nicht zu vergessen. Die Händler hier lägen ohnehin schon etwas abseits, ein freies Netz könne die Lage attraktiver machen.

Die Stadt hofft nun, dass sie in den Genuss einer Förderung aus dem EU-Programm „WiFi4EU“ kommt. Allerdings sind die Rahmenbedingungen des Programms noch unklar - zudem beläuft sich die höchstmögliche Fördersumme auf 20 000 Euro. Wenn sie öffentliches WLAN einrichten will, muss die Stadt also ohnehin in die eigene Tasche greifen. Melanie Braun