Zwischen Neckar und Alb
„Aus der Notlage Profit geschlagen“

Unglück Nach dem Brand in der Nürtinger Schafstraße mit zwei Toten kritisiert die Stadt Nürtingen die Überbelegung des Gebäudes.

Nürtingen. „Wir ver­ur­tei­len es aufs Schärfs­te, wenn die so­zia­le Not­la­ge von Men­schen aus­ge­nutzt wird, um dar­aus Pro­fit zu schla­gen“, er­klärt die Nürtinger Ver­wal­tungs­spit­ze. So­wohl bei der Fra­ge nach der Be­le­gung der Im­mo­bi­lie wie dem Brand­schutz und der Ver­ant­wort­lich­keit für den Schäd­lings­be­fall sei aber je­weils nicht die Kom­mu­ne zu­stän­dig. In der Er­klä­rung hei­ßt es: „Im Ge­gen­satz zur Un­ter­brin­gung von ob­dach­los ge­wor­de­nen Per­so­nen, für die fest­ge­legt ist, dass pro Per­son zehn Qua­drat­me­ter Wohn­flä­che fest­zu­set­zen sind, be­stehen sol­che Vor­ga­ben im pri­vat­recht­li­chen Be­reich nicht. Da­her gibt es in förm­li­chem Sin­ne auch kei­ne Über­be­le­gung.“

Die Po­li­zei ha­be im Som­mer 2019 das Bau­ver­wal­tungs­amt auf auf­fal­lend vie­le Per­so­nen in der Schaf­stra­ße hin­ge­wie­sen, doch die Nach­fra­ge beim Ei­gen­tü­mer, ob ei­ne ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­ge ge­werb­li­che Nut­zung vor­lie­ge, sei mit dem Hin­weis ver­neint wor­den, es hand­le sich um nor­ma­le pri­vat­recht­li­che Miet­ver­hält­nis­se. Die Stadt­ver­wal­tung ha­be kei­ne recht­li­che Hand­ha­be, um bei Miss­stän­den im pri­vat­recht­li­chen Be­reich ein­zu­grei­fen. Die Ge­fahr durch of­fe­ne Strom­lei­tun­gen, die 2013 ge­mel­det wur­de, sei laut Ei­gen­tü­mer be­sei­tigt wor­den. Wei­te­re An­zei­gen sei­en nicht be­kannt.  ez